Kooperation zwischen Hausarzt und Psychotherapeut gewünscht?

In Anlehnung an die aktuelle Problematik der stetig zunehmenden Fälle von psychologischen Erkrankungen, die schon in diversen esanum-Beiträgen angesprochen wurde, soll hier die im "Focus" veröffentlichte Idee von Psychologie- Professor Hans- Ulrich Wittchen zur Diskussion gestellt werden. Er kritisierte die "Selbstbezogenheit" von Psychotherapeuten in Deutschland und schlug vor, jedem Psychotherapeuten eine gewisse Anzahl von Hausärzten zuzuordnen. Die Stellungnahme des Verbandes Psychologischer Psychotherapeuten (VPP) ließ nicht lange auf sich warten und fiel erwartungsgemäß kritisch aus:

http://www.vpp.org/meldungen/12/120622_erkrankungen.html

Was halten Sie von diesem Vorschlag? Der VPP merkte an, dass eine solche Zuordnung das Recht der Patienten auf freie Arztwahl verweigere und zudem die in der Psychotherapie so wichtige Bindung zwischen Patient und Therapeut untergrabe. Rechtlich gesehen ist eine strikte Bindung, die vom Patienten befolgt werden muss ohnehin nicht möglich. Doch könnte eine solche Eingrenzung die Wahl des Patienten nicht auch erleichtern? Basierend auf einer guten Beziehung zum Patienten und der Zusammenarbeit mit ausgewählten Psychologen kann der Hausarzt womöglich am besten einschätzen, welcher Therapeut zum jeweiligen Fall passt. Die Entscheidung läge letztendlich natürlich beim Patienten; viele finden ihren Therapeuten durch Mundpropaganda und Empfehlungen im Bekanntenkreis, doch nicht jeder wird auf diesem Weg fündig.

Eine Kooperation zwischen Hausarzt und Psychologe verspräche also einige Vorteile zugunsten eines Therapieerfolges, außerdem auch auf bürokratischer/ rechtlicher Ebene ( Ausstellung von Rezepten etc.). Arbeiten Sie mit den Kollegen der Psychotherapie bereits zusammen oder halten Sie die Einführung einer Regelung für angebracht?