Schmerzmittel verursachen Hörstörung.

Schmerzmittel werden nicht nur häufig durch Eigendiagnose durch den Patienten eingenommen, sondern auch oft durch Ärzte verschrieben. Nebenwirkungen sind zahlreiche bekannt, aber das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist oft vernachlässigbar bzw. durch geringes Selektionieren oder den Einsatz von Protonenpumpenhemmern oft begrenzbar.

Nun zeigten Forscher des Brigham and Women´s Hospital, dass die regelmäßige Einnahme von Ibuprofen oder Paracetamol das Risiko einer Hörstörung vor allem bei Frauen erhöhte. Die Frauenwendigkeit sei vor allem dadurch zu begründen, dass Frauen häufiger zur Selbstmedikation mit Schmerzmitteln greifen.

Eine solche Nebenwirkung konnte für Aspirin allerdings nicht gezeigt werden.

Die Arbeit wurde im September 2012 im American Journal of Epidemiology veröffentlicht. Es wurde die Beziehung zwischen der Einnahmefrequenz von Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin auf die Entwicklung einer Hörstörung untersucht. 62.261 Frauen wurden rekrutiert und über 14 Jahre beobachtet. Frauen die Ibuprofen bis zu 5-mal pro Woche einnahmen hatten ein um 21% erhöhtes Risiko Hörstörungen zu entwickeln. Für Paracetamol sahen die Zahlen ähnlich aus.

Es wurde diskutiert, ob NSARD die Durchblutung der Cochlea reduzieren, was aber den Effekt von Paracetamol nicht erklären würde und die fehlende Nebenwirkung bei Aspirin. Die genaueren Hintergründe dieser Feststellung müssen sicherlich noch weiter beleuchtet werden.

Meine Frage an Sie wäre, ob Sie auch bei Ihren weiblichen Patientinnen häufigeres Auftreten von Hörstörungen feststellen konnten und ob Sie bei diesen einen Zusammenhang zu Schmerzmitteleinnahme sehen konnten. Haben Sie schon einmal von dieser Nebenwirkung oder einer ähnlichen Studie gehört?