Minimalinvasiver Einsatz von Mini-Herzschrittmachern

Der Jahresbericht des deutschen Herzschrittmacherregisters hatte allein im Jahr 2011 über 75.000 durchgeführten Herzschrittmacheroperationen informiert, Tendenz steigend.

Weltweit wird die Anzahl der Personen mit Herzschrittmacher bereits mit über vier Millionen angegeben. Bei der herkömmlichen Operation werden benötigte Elektroden in die Herzkammern vorgeschoben und das Gerät sichtbar unter der Haut platziert. Operationsrisiken, kosmetische Nachteile und Komplikationen wie Entzündungen belasten die Patienten jedoch erheblich.

Eine neue Generation von Mini-Herzschrittmachern soll diese Nachteile jedoch in Zukunft umgehen. Die Mini-Geräte sind bedeutend kleiner (etwa 1 cm³) und werden kathetergestützt direkt am Herzmuskel angebracht.

Bisher ist der Nanostim auf dem europäischen Markt zugelassen und der Micra TPS durchläuft die klinische Prüfung, sodass mit einer Zulassung im Laufe dieses Jahres gerechnet wird. Durch den minimalinvasiven Eingriff werden die herkömmlichen Operationsrisiken deutlich gemindert, die Mini-Herzschrittmacher sind nicht sichtbar und durch das Fehlen der Elektrode werden bestimmte Komplikationen vermieden. Die Funktion der kleinen Geräte ist letztendlich die gleiche.

Derzeit ist jedoch nur die Anwendung als Einkammerschrittmacher möglich. An Mehrkammersytemen wird bereits gearbeitet.
Bisher werden die Mini-Herzschrittmacher nur in wenigen zertifizierten Zentren Deutschlands eingesetzt.

Sollte das System Ihrer Meinung nach schnellstmöglich bundesweite Anwendung finden? Oder sehen Sie Probleme beim flächendeckenden Einsatz der Mini-Herzschrittmacher?