Gut-Fermentation-Syndrome

Ich möchte eine Fallstudie aus dem "International Journal of Clinical Medicine" in Kurzform zusammenfassen ( http://file.scirp.org/Html/1-2100535_33912.htm ): Ein 61-jähriger US-Amerikaner zeigt nach einer Antibiotikatherapie ungewöhnliche Symptome: er fühlt sich ständig betrunken, obwohl er keinen Alkohol getrunken hat. Bei einer Fahrkontrolle wird bei ihm ein erhöhter Alkoholspiegel festgestellt, auch hier beteuert er keinen Tropfen getrunken zu haben. Als der Mann dann wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, konnte ein Alkoholwert von fast 4 Promille im Blut nachgewiesen werden!

Im Stuhl des Patienten konnten die Ärzte dann erstaunlicherweise den Hefepilz Saccharomyces cerevisiae (besser bekannt als Bierhefe) finden. Dieser konnte in weiteren Tests als der Alkoholproduzent ausgemacht werden. Zusätzlich war der Test auf Helicobacter pylori positiv. Der Patient erhielt also zunächst eine antimykotische Therapie. Nach einer Darmsanierung erfolgte im Weiteren eine Eradikation des H. pylori.

Meine Fragen an die Kollegen:

Ist in diesem besonderen Fall die Eradikation des Helicobacter pylori nach der Darmsanierung eine sinnvolle Maßnahme? Für wie wahrscheinlich halten Sie ein Rezidiv der S. cerevisiae? Und zum Thema Glaubwürdigkeit des Patienten: Wie viele Patienten lügen Ihrer Meinung nach bei Fragen des "Genussmittelkonsums"? Wie behält man dennoch ein waches Auge für solche Kanarienvögel unter den vermeintlichen Suchtpatienten?