Geschlechtskrankheiten noch immer tabuisiert

Auf dem 38. Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer (BÄK) wiesen Experten auf steigende Zahlen sexuell übertragbarer Infektionen hin. Zwar war es nach der großen HIV/AIDS-Welle der 80er und 90er Jahre zu einem starken Rückgang sexuell übertragbarer Erkrankungen in der westlichen Welt gekommen, jedoch werden eben dort seit Beginn des neuen Jahrtausends wieder vermehrt Infektionen bemerkt.

Deutschland weist zwar (neben Finnland und Andorra) weiterhin die geringsten HIV-Neuerkrankungsraten auf, zeigt jedoch seit einem Jahrzehnt stetig zunehmende Neuinfektionsraten für Syphilis, Gonorrhö und andere sexuell übertragbare Krankheiten. Im Jahr 2012 seien 4.500 Syphilis-Fälle registriert und 15.000 bis 16.000 Gonorrhö-Fälle geschätzt worden. Leider seien Gespräche über Sexualität und vor allem derartige Infektionen weiterhin mit großer Scham belastet, was die Kommunikation in diesem Spannungsfeld erschwert.

Liebe Kollegen, welche Erfahrungen haben Sie mit der Zurückhaltung von Patienten in Bezug auf diese Thematik gemacht? Wie gehen Sie damit um?