Sind unsere Schlafgewohnheiten ungesund?

Bevor die Menschheit das Licht anknipsen konnte, sobald es dunkel wurde, hatten wir wohl einen vollkommen anderen Schlafrhythmus. Wenn es im Winter früher dunkel wurde, hat man sich einfach bereits zeitiger ins Bett gelegt. Dafür hat man dann in der Nacht eine Pause eingelegt, war also für kurze Zeit wieder wach, bis sich die´nächste Schlafphase anschloss. Es gibt viele Bücher und auch Zeichnungen, die diese altertümlichen Schlafgewohnheiten dokumentieren.

Die Frage, die sich stellt, ist, ob unsere heutigen Schlafgewohnheiten vielleicht in irgendeiner Weise „ungesünder“ sind. Einerseits ist Schlaf unabdingbar für unsere Regeneration, Verarbeitungsprozesse und wer weiß was noch alles. Vor allem die REM (rapid eye movement) -Schlafphase bildet den Kernpunkt unseres Schlafes. Empfohlen wird eine ideale Schlafzeit von sechs bis acht Stunden für einen Erwachsenen. Ein unterbrochener oder zu kurzer Schlaf wirkt sich in physischer und psychischer Hinsicht sofort merklich auf unser Befinden aus und auch Insomnia ist eine nicht zu unterschätzende Krankheit.

Andererseits konnte gezeigt werden, dass durch die Etablierung mehrerer kurzer Schlafphasen über den Tag verteilt, die Schlafenszeit insgesamt stark verkürzt werden kann. So haben Probanden alle vier Stunden für 20 Minuten ein Nickerchen eingelegt. Nach einer Phase der Umgewöhnung an diesen polyphasischen Schlaf, in der typische Schlafentzugssymptome beobachtet werden können, fühlen sich die Teilnehmer insgesamt fitter. Sie lernen schneller in den REM-Schlaf zu verfallen, weswegen sie die Zeit effektiver nutzen. Ihr Konzentrationslevel steigt und Müdigkeit empfinden sie nur, wenn die nächste Schlafphase bevorsteht. Angeblich soll sich der Körper auch bereits nach zwei Wochen komplett an dieses System angepasst haben.

Im heutigen Arbeitsalltag sind solche Schlafperioden natürlich kaum denkbar, dennoch ist es doch fraglich, ob an unseren heutigen Schlafgewohnheiten nicht noch etwas gefeilt werden kann. Was halten sie von diesem Thema? Sind Ihnen noch andere Studien bekannt oder haben Sie für sich selbst interessantenBeobachtungen gemacht?