Verwirrung ASA-Klassifikation

Liebe Kollegen, wir hatten letzte Woche in unserem Kollegium eine rege Diskussion bezüglich der Einstufung von Patienten hinsichtlich der ASA-Klassifikation zur Einschätzung des perioperativen Risikos. Es geht um einen 71-jährigen gesunden Patienten, der vor 30 Jahren bei einem Unfall seine linke Hand verloren hat und nun zu einer elektiven Knieoperation in die Klinik kommt. Meiner Meinung nach wäre der Patient ganz klar ASA 1. Ein anderer Kollege meinte, er habe gelesen, dass ein Alter über 70 Jahre auch zu einer Hochstufung des Patienten führen könne. Unser Oberarzt gab noch zu bedenken, dass die ASA-Klassifikation weitere Diskussionspunkte liefere und die Risikoeinschätzung des Patienten im Grunde genommen zu ungenau sei. Ist die Einstufung reine Ermessenssache? Wird die ASA-Klassifikation bei Ihnen in der Klinik zur Risikoeinschätzung genutzt oder greifen Sie auf weitere Indices zurück?