Partielle Meniskektomie unnötig

Kniegelenksschmerzen, die auf einen degenerativen Meniskusriss hinweisen, werden heutzutage oftmals durch eine arthroskopische Meniskus-Teilresektion therapiert. Eine finnische kontrollierte Studie zeigte bereits, dass die Schmerzreduktion durch Meniskus-Teilresektion bei gleichzeitig bestehender Gonarthrose mit der einer singulären physikalischen Therapie vergleichbar ist. Eine weitere randomisiert-kontrollierte Studie untersuchte nun den Effekt der arthroskopischen Meniskus-Teilresektion bei 146 Patienten mit degenerativem Meniskusriss ohne Zeichen für eine Gonarthrose. Bei der Hälfte der Patienten wurde zur Kontrolle lediglich eine Operation vorgetäuscht. Im weiteren Beobachtungsintervall konnten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der symptomatischen Verbesserung dokumentiert werden, sodass sich eine Meniskus-Teilresektion bei degenerativem Meniskusriss bei Patienten mit und ohne Gonarthrose als unnötig erweist. Ferner untersuchen Wissenschaftler bereits, ob der Eingriff nicht sogar die Entstehung einer Arthrose begünstige und somit sogar als nachteilhaft zu werten ist, abgesehen natürlich von den zusätzlichen OP-Risiken.

Haben die Ergebnisse vielleicht auch Auswirkungen auf die Durchführung der Teilresektion bei traumatisch bedingten Meniskuseinrissen? Wird das Arthroserisiko möglicherweise auf ein Vielfaches erhöht, sodass sich auch ein Sportler gegen diesen Eingriff entscheiden sollte? Welche Alternativen bestünden?

Zur Studie: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1305189