Tot oder nicht tot?

„Ärzte erklären Patienten oft fälschlich für hirntot“, so der Titel eines Artikels in der Süddeutschen Zeitung. Da bekommt man es selbst, als einer dieser vermeintlichen „Übeltäter“, mit der Angst zu tun.

Der Artikel vermittelt den Eindruck, dass Ärzte schlichtweg nicht wissen, bzw. sich zumindest nicht ganz einig sind, wie man den Hirntod richtig diagnostiziert. Als Beispiel wird der Fall eines Kleinkindes genannt, bei dem Mediziner Organe für Transplantationen entnommen hatten, ohne dass der Hirntod richtig diagnostiziert wurde. Meist bedeutet das, dass der Patient vor Hirntoddiagnose mit Schmerzmitteln wie Sufentanil betäubt worden war.

Angeblich liegen der SZ acht weitere Fälle vor, bei denen Mitarbeiter der DSO (Deutschen Stiftung Organtransplantation) gerade noch rechtzeitig vor Organentnahme einen Hirntoddiagnosefehler feststellen konnten.

Das ist doch ein recht harter Schlag für die eh schon katastrophale Organspendebereitschaft. Brauchen wir also Experten für die Hirntoddiagnose? Momentan reicht eine „mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen" aus. Trauen Sie sich eine fehlerfreie Hirntoddiagnose zu?

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/falsche-todesdiagnosen-in-krankenhaeusern-aerzte-erklaeren-patienten-oft-faelschlich-fuer-hirntot-1.1891373