VHF-Diagnostik bei kryptogenem Schlaganfall

Bei rund 30 Prozent aller Schlaganfälle kann keine konkrete Ursache ausgemacht werden. Ein Kandidat auf der Liste stellt dabei auch immer das paroxymale Vorhofflimmern dar. Dieses zu diagnostizieren, gestaltet sich allerdings schwierig. Auch bei einem Langzeit-EKG können VHF-Episoden nicht zuverlässig ausgeschlossen werden.

Die CRYSTAL-AF-Studie, die jüngst bei der International Stroke Conference (ISC) in San Diego vorgestellt wurde, zeigte dass Langzeitmonitoring zur Aufdeckung von VHF nach kryptogenen Schlaganfall wesentlich besser geeignet ist. Dazu wird dem Patienten subkutan im Brustbereich ein kleiner Herzmonitor (z.B. REVEAL XT, circa so groß wie ein USB-Stick) implantiert. Die Entdeckungsrate von VHF war in dieser Studie um den Faktor 6 bis 7 höher.

Für den Patienten ist die Entdeckung des VHF von großer Bedeutung. Nach den Leitlinien erhalten Patienten nach kryptogenem Schlaganfall nämlich eine Sekundärprophylaxe mit Thrombozytenaggregationshemmern. Wurde ein Vorhofflimmern festgestellt, wird bekannterweise mit einem Antikoagulanz behandelt und der Patient ist wesentlich besser vor einem zweiten Schlaganfall geschützt.

Liebes Kollegium, haben Sie bereits Erfahrungen mit solchen Herzmonitoren machen können? Was ist Ihre Meinung: Wird der Herzmonitor bald zum Goldstandard zur VHF-Diagnostik?