Concierge-Ärzte auf Vormarsch in den USA

In den USA gibt es viele Modelle für die Gesundheitsversorgung. Die Concierge-Medizin ist eine davon. Man spricht auch von "Hausärzten der alten Schule". Man bekommt kurzfristig Termine, die Wartezeiten sind gering, der Arzt kann sich Zeit für seine Patienten nehmen. Oft bis zu einer Stunde.

Früher haben Concierge-Ärzte fast ausschließlich Patienten mit hohem Einkommen behandelt. Jetzt verfolgen die meisten Concierge-Praxen in den USA ein Mischsystem in ihrem Zahlungsmodell, sind also auch für Mittelklasse-Amerikaner erschwinglich. Denn Leistungen wie Labortests, Röntgen oder Ultraschall werden weiterhin über die Versicherungen abgerechnet. Zusätzlich zahlt der Patient eine Gebühr für besseren Service. Je nach Netzwerk, in dem der Arzt sich befindet, sind das 1000-2000 Dollar im Jahr. Diese clubartige Medizin wird natürlich kritisiert und als Vorzugsbehandlung für Eliten gesehen. Gleichwohl praktizierten im Jahr 2012 laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" rund 4400 Internisten Concierge-Medizin.

Liebe Kollegen, fördern die Concierge-Praxen die Zweiklassenmedizin oder ist es in Ordnung, dass die Patienten ihren Service wählen dürfen? Denken Sie, eine derartige Bewegung könnte sich auch in Deutschland abspielen?