„Aktion saubere Hände“ soll Krankenhausinfektionen reduzieren

Die Handhygiene im Krankenhaus verbessern und damit die Krankenhausinfektionen reduzieren möchte die „Aktion saubere Hände“, deren Schirmherrschaft Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) übernommen hat. „Krankenhausinfektionen führen zu verlängerten Krankenhausaufenthalten, Komplikationen in der Behandlung und vermeidbarem Leiden bei Patientinnen und Patienten. Vertrauen in Krankenhäuser, Ärzte, Ärztinnen und Pflegepersonal geht verloren. Der beste Schutz vor Krankenhausinfektionen ist so einfach wie effizient: Hände desinfizieren“, sagte die Ministerin am Dienstag.

Nachfolgenden einige relevante Zahlen:

In Deutschland treten jährlich etwa 500.000 Fälle auf, in denen sich Patienten eine Infektion im Krankenhaus zuziehen. Beispiele hierfür sind Wundinfektionen nach Operationen oder Lungenentzündungen bei beatmeten Patienten, davon wären 100.000 bis 150.000 durch bessere Hygiene vermeidbar gewesen.

Das bedeutet wiederum, dass zirka sechs Krankenhäuser mit jeweils 1.000 Betten in Deutschland ein Jahr lang nur daran arbeiten, Patienten mit Krankenhausinfektionen zu behandeln.

Laut einer Studie werden von 100 eigentlich notwendigen Händedesinfektionen nur 20 bis 50 tatsächlich ausgeführt – Pflegekräfte schnitten dabei besser ab als Mediziner.

Die Compliance-Raten der Händedesinfektionen auf untersuchten Intensivstationen beträgt zwischen 25,7% und 47%.

Die „Aktion saubere Hände“ wird gemeinsam vom Referenzzentrum für die Überwachung von Krankenhausinfektionen, der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit durchgeführt.

Das Projekt gliedert sich in eine Studie und eine Kampagne. Es hat eine Laufzeit von 3 Jahren und wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit insgesamt 650.000 Euro gefördert.

Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund begrüßte die Aktion. „Wir Ärztinnen und Ärzte bekämpfen dieses Problem seit langem und kümmern uns seit Jahren um gezielte Fortbildungsmaßnahmen und konkrete Änderungen in den Häusern“, sagte der Vorsitzende des MB, Rudolf Henke. Der MB will, dass sich möglichst viele Krankenhäuser an der Aktion beteiligen und werde darum in den Kliniken dafür werben.

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