HIV- und Hepatitis-Screening bei Aufnahme

Wir haben seit Herbst letzten Jahres einen neuen Klinikdirektor. Mit ihm wurde auch die Durchführung eines HIV- und Hepatitis-Screenings bei allen stationär aufzunehmenden Patienten eingeführt. Die prästationären Patienten werden über die Durchführung der entsprechenden Serologie aufgeklärt und haben die Möglichkeit zuzustimmen oder abzulehnen. (Ich habe bisher noch keinen Patienten erlebt, der der Durchführung widersprochen hat.) Während des stationären Aufenthaltes können die Patienten das Ergebnis erfragen bzw. bei auffälligem Ergebnis suchen wir das Gespräch mit den Patienten. In den letzten Monaten haben wir so einige Unwissende über eine vorliegende HIV- oder auch Hepatitis-C-Infektion aufklären müssen. Das ist natürlich eine unangenehme Nachricht, doch für eine frühmögliche Behandlung sehr wichtig. Darüber hinaus konnte durch das Screening natürlich der Schutz des Personals erhöht werden, denn durch das Wissen um Infektionsquellen werden erfahrungsgemäß Hygienemaßnahmen um ein Vielfaches stärker beachtet als im Normalfall.

Mich interessiert, wie verbreitet eine entsprechende Screening-Maßnahme auf nationaler Ebene ist. Wird bei Ihnen eine HIV-/Hepatitisserologie bei Patienten abgenommen? Würden Sie selbst einer entsprechenden Testung als Patient zustimmen oder fühlten Sie sich eher gedrängt?