Hilfe, die Charité Berlin bildet jetzt Schauspieler statt Mediziner aus!

Der Regelstudiengang Medizin an der Charité in Berlin läuft gerade aus, dafür gibt es jetzt einen neuen Modellstudiengang Medizin ( http://www.charite.de/studium_lehre/studieren_an_der_charite/grundstaendige_studiengaenge/modellstudiengang_medizin/ ). Zum Alltag der Studenten gehören neben Vorlesungen und Seminaren Formate wie „Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit“ und „Problemorientiertes Lernen“. Nette Vorstellung, wären da nicht diese Module. Angefangen wird bei „Bausteine des Lebens“ bis hin zu „Geschlechterspezifische Erkrankungen“. Grundlage ist eine Lernspirale: Inhalte wiederholen sich, werden später vertieft. Schön wär’s! Eine Struktur ist bisher nur schwer erkennbar, ein wenig Anatomie hier, ein bisschen Biochemie dort. Aufeinander aufbauen tut hier nur wenig.

Praxis von Anfang an klingt gut! U-Kurse ohne anatomische Kenntnisse sind jedoch so sinnvoll wie malen ohne Pinsel: abstrakte Kunst.

Eine mündliche Prüfung am Semesterende, zu jedem Modul eine Ankreuzprüfung. Anatomietestat, sowie das Physikum wurden abgeschafft, der Präp-Kurs verkürzt. Stattdessen gehören Rollenspiele zum täglich Brot, die Feedbackregeln sind das erste was man lernt.

Wenn unsere zukünftigen Ärzte fachlich also nicht so fit sind, verzeiht es ihnen! Dafür wissen Sie wie man evaluiert, schauspielert und Feedback gibt, das sind ja wohl die Kernkompetenzen eines

Arztes. Wir warten also gespannt ab, ob aus dem Modell in der Tat Praxis wird, dann bietet sich für die Ärzte der Zukunft zumindest eine weitere berufliche Entwicklungschance: als Hauptdarsteller bei "Klinik unter Palmen"...