Mit Botox gegen Depression: Forscher aus Basel zeigen, Botulinumtoxin kann Depressionen deutlich lindern!

Depression ist bekanntlich die häufigste psychische Erkrankung, fast 10 Millionen Menschen erleiden im Laufe ihre Lebens in Deutschland, wenn oft auch nur vorübergehend, eine Depression.

Eine aktuelle Pilotstudie ( http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022395612000386 ) macht jetzt Hoffnung: Forscher aus Basel (UPK) und Hannover (MHH) weisen in einer randomisierten kontrollierten Studie nach, dass schon einmalig injiziertes Botulinumtoxin in den Glabella-Bereich Depressionen deutlich mildern kann.

Von 30 Betroffenen, bei denen sich die Symptome der Depression trotz Antidepressiva über einen langen Zeitraum nicht besserten, erhielten 15 Botulinumtoxin, die Kontrollgruppe ein Placebo. Das Ergebnis ist bemerkenswert: bei 60 % der Depressiven hatten sich die Symptome nach sechs Wochen halbiert, das positive Resultat nahm bis zur 16 Woche weiter zu.

Botulinumtoxin könnte demnach in Zukunft ein neuer Stoff in der Depressionsbehandlung werden. Die Wissenschaftler haben sich bei ihrer Studie auf die Facial-Feedback- Hypothese gestützt, die davon ausgeht, dass die Mimik nicht nur Stimmungen wiedergibt, sondern auch umgekehrt auf die Stimmung zurückwirken kann. Durch die Botox-Behandlung wird die Aktivität der Muskeln im Bereich der Stirn gelähmt. Eventuell kann so der Kreislauf unterbrochen werden.

Weitere Studien müssen jetzt klären, wie genau die Mechanismen bei der Depressionsbekämpfung ablaufen.