Schmerzmittel bei Harnwegsinfekt

Infektionen der Harnwege zählen zu den häufigsten bakteriellen Infekten. Sie betreffen aufgrund anatomischer Gegebenheiten vor allem Frauen und treten häufig wiederholt auf.

Eine rezidivierende Harnwegsinfektion (HWI) liegt vor, wenn sie mindestens zwei Mal in sechs Monaten auftritt. Unbehandelt kann es zu einem Aufstieg der Infektion und somit von einer unkomplizierten Zystitis in eine schwere Pyelonephritis übergehen. Nicht selten kommt es zu einer Chronifizierung der Beschwerden. Diverse Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der Ursache der rezidivierenden HWI. Eine neue Arbeit aus den USA berichtet von einem übermäßigen Einwandern von neutrophilen Granulozyten in die Blasenwand während einer starken Immunreaktion wie sie beispielsweise bei einer Infektion mit E. coli vorkommt. Diese Invasion hinterlässt Schäden in der Blasenwand, sodass wiederholte Infektionen begünstigt werden. Neben einer antibiotischen Therapie scheint diesbezüglich die Behandlung mit Cyclooxygenasehemmern sinnvoll. Eine zusätzliche Therapie des HWI mit NSAR soll demnach die Immunantwort so modulieren, dass es nicht zu einer Schädigung der Blasenwand kommt und somit das Risiko für eine rezidivierende Infektion gesenkt wird.

Die Studienergebnisse zeigten eine Reduktion des Risikos von 72 auf 21 Prozent. Klinische Studien, die die Wirksamkeit der zusätzlichen NSAR-Therapie bei Harnwegsinfekten nachweisen, sind in Planung.