Kleine Eingriffe, schmerzhafter als gedacht

In der kürzlich in "Anesthesiology" erschienenen Studie wird der deutsche Klinikalltag an 105 Krankenhäusern widergespiegelt und gezeigt wie erfolgreich eine intensive Schmerztherapie bei Anwendung moderner schmerztherapeutischer Verfahren sein kann, so die Hauptautoren des Universitätsklinikums Jena. Gleichzeitig wird jedoch auch gezeigt, dass eine adäquate Schmerzversorgung nach einigen Eingriffen versäumt wird und somit postoperativ stärkere Schmerzen als erwartet beschrieben werden.

In der Studie konnten 50.000 Patientendaten im Rahmen des Akutschmerzprojektes QUIPS ausgewertet werden. Dabei wurden die Patienten am Tag nach der Operation alle nach dem gleichen standardisierten Schema befragt. Es wird deutlich, dass vor allem kleinere Eingriffe wie Appendektomien oder Tonsillektomien schmerzhafter beschrieben wurden, als große Eingriffe an Lunge oder Magen.

Die Autoren sehen vor allem die mangelhafte Umsetzung von Leitlinienempfehlungen und das Fehlen von Schmerzteams an vielen Kliniken als Hauptursachen der unzureichenden Schmerztherapie nach operativen Eingriffen.

Literatur dazu: Gerbershagen HJ et al. Pain Intensity on the First Day after Surgery: A Prospective Cohort Study Comparing 179 Surgical Procedures, Anesthesiology, 2013

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23392233