Fragen und Antworten zu Asthma bronchiale Teil 3

Liebes Kollegium,

Im dritten Teil unserer dreiteiligen Fachdiskussion zum Thema “Asthma bronchiale” beleuchten wir verschiedene Wege der medikametösen Asthmatherapie an Fallbeispielen.

Es gibt verschiedene (richtige) Wege, die medikamentöse Therapie bei teilweise kontrolliertem Asthma bronchiale zu verändern. Anhand von drei typischen Konstellationen möchte ich mit Ihnen diskutieren, was im Einzelfall für oder gegen bestimmte Vorgehensweisen spricht.

Bitte sagen Sie uns doch zum Auftakt der Diskussion, welche (auch mehrere) Optionen Sie in folgenden Fällen in Betracht ziehen würden:

Fall 1
Christina S., 35 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern und halbtags im Büro tätig. Ein allergisches Asthma bronchiale ist bekannt, sie hat nie geraucht. Sie wird aktuell mit Budesonid/Formoterol 160/4,5 Mikrogramm 2x täglich in fixer Kombination behandelt, Salbutamol 100 Mikrogramm inhaliert sie bei Bedarf. Seit etwa vier Wochen bemerkt Sie beim Sport (Pilates) quälenden trockenen Husten, nach Salbutamol Besserung. Nachts wache sie mit einem pfeifenden Atemgeräusch auf, auch dann helfe Salbutamol. Allerdings spüre sie anschließend Herzklopfen und finde nicht mehr in den Schlaf. Sie habe das Gefühl, die bisherigen Medikamente seinen nicht mehr ausreichend.

Therapieoptionen:

Montelukast 10mg anstelle des inhalativen Steroids
Montelukast 10mg zusätzlich zur bisherigen Therapie
Fixe Kombination ICS/LABA nur noch bei Bedarf
Fixe Kombination ICS/LABA zusätzlich bei Bedarf
Tiotropium 5 Mikrogramm zusätzlich
Beclometason 2x200 Mikrogramm pro Tag

Fall 2
Der 19-jährige Phillip M. leidet seit der frühen Kindheit an Neurodermitis und allergischem Asthma bronchiale. Bei bekannter Sensibilisierung gegen Hausstaubmilben inhalierte er bis vor einem Jahr Beclometason 2×200 Mikrogramm. Aufgrund zunehmender frühmorgendlicher Beschwerden war die Dosis auf 2×400 Mikrogramm erhöht worden, darunter nun seit fast vollständige Beschwerdefreiheit. Sein Bedarfsspray habe er allenfalls einmal pro Monat eingesetzt. Er fragt, ob er weiterhin Kortison inhalieren müsse.

Therapieoptionen:

Montelukast 10mg anstelle des inhalativen Steroids
Montelukast 10mg zusätzlich zur bisherigen Therapie
Fixe Kombination ICS/LABA nur noch bei Bedarf
Fixe Kombination ICS/LABA zusätzlich bei Bedarf
Tiotropium 5 Mikrogramm zusätzlich
Beclometason 2x200 Mikrogramm pro Tag

Fall 3
Guido S., 42-jähriger Coach und Lebensberater, hat den Zigarettenkonsum von 40 auf 5 Zigaretten täglich reduziert. Wegen seines seit 5 Jahren bestehenden Asthmas inhaliere er von Zeit zu Zeit Kortison, möchte von dem “Teufelszeug” allerdings nicht abhängig werden. Allergien gegen Penicillin, Katzen und Birkenpollen sind bekannt. In der Spirometrie findet sich aktuell eine mittelgradige Obstruktion (FEV1 62% vom Soll), die sich im Bronchodilatationstest deutlich bessert (auf 79% vom Soll). Er fühle sich im Alltag kaum eingeschränkt, treibe allerdings keinen Sport und vermeidet schon länger Treppensteigen – das bekomme ihm nicht gut. Einer Intensivierung der Therapie stehe er offen gegenüber, wenn es nur kein Kortison sei.

Therapieoptionen:

Montelukast 10mg anstelle des inhalativen Steroids
Montelukast 10mg zusätzlich zur bisherigen Therapie
Fixe Kombination ICS/LABA nur noch bei Bedarf
Fixe Kombination ICS/LABA zusätzlich bei Bedarf
Tiotropium 5 Mikrogramm zusätzlich
Beclometason 2x200 Mikrogramm pro Tag