Antikoagulation bei Vorhofflimmen, mehreren kardialen Risikofaktoren und OP sowie Apoplex

Ich möchte einen Fall vorstellen , bei dem ich die Antikoagulationsstrategie des Herzzentrums einfach nicht verstehe und auch keine entsprechenden Studien im Internet finde.

Patient ist 60 Jahre, Z.n. ACVB vor 18 Jahren, schwere Herzinsuffizienz (Z.n. biventrikulärer Herzschrittmacheranlage mit Defibrillator)mit mehreren Dekompensationen in letzter Zeit, Z.n. Herzinfarkten, Diabetes, Hypertonie, paroxysmales Vorhoflimmern., kompensierte Niereninsuff. (Krea 130-160)

1. Aufgrund einer notwendigen Sondenrevisions-OP am PM wurde die gesamte Antikoagulation pausiert ohne Bridging mit NMH.Die Empfehlung der der erneuten Antikoagulation lautete: nach 10 Tagen Beginn mit ASS, nach 18 Tagen Beginn mit Falithrom. Er wurde am 1. postop. Tag entlassen.

Am 3. postop. Tag erlitt der Patient einen Schlaganfall, bei dem die Kollegen dann auch einer Lyse zustimmten. Es wurde noch in der Akutklinik mit der Falithromeinstellung begonnen.

2. In der Rehaklink wurde nun die erneute Notwendigkeit einer Sondenrevision festgestellt, weshalb der Patient wieder in das Herzzentrum rückverlegt wurde. Nun soll eine erneute erweiterte OP diesmal unter Beibehaltug der Antikogulation mit INR 2,0 und in Vollnarkose durchgeführt werden.

Für die Zukunft sei jedoch die Kombination von ASS und Falithrom wieder geplant.

Auf Nachfrage nach diesem ganzen Vorgehen erhielt ich nur die Antwort, dass dieses Vorgehen Standard sei und den Leitlinien entspreche. Unter 1. galt der Patient als Niedrigrisikopat. und jetzt als Hochrisikopat. Diese Einschätziung und das gesamte Vorgehen verstehe ich als Internistin nicht und möchte deshalb den Fall zur Diskussion stellen. Gibt es Studien für ein solches Vorgehen?