Antikoagulation von VHF-Patienten – ein Muss?

Auf dem Kongress der ESC wurden nun die neuen Leitlinien bei Vorhofflimmern vorgestellt. Es gibt Neuerungen im Bereich der Antikoagulation. Im Endeffekt müssen demnach nahezu alle Patienten mit VHF antikoaguliert werden. Zur Abschätzung soll der CHA2DS2-VASc-Score herangezogen werden. Dabei gilt die Regel: bei einem Score von 2 oder höher ist eine orale Antikoagulation - sei es mit einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder einem neuen oralen Antikoagulans (NOAC) - zwingend erforderlich.

Jemand, der sich schon einmal mit diesem Score auseinander gesetzt hat, sollte wissen, dass bereits das Geschlecht Frau einen Punkt ergibt. De facto gilt also die Angabe: Eine Frau mit VHF (über 65 Jahren) muss also nach diesen neuen Richtlinien antikoaguliert werden.

Könnte es sein, dass diese Empfehlung noch nicht einmal im Ansatz umgesetzt werden wird? Liebe Kollegen, scheuen sie sich auch vor dem Thema der Antikoagulation? Oder finden sie das Thema seit Einführung der neuen oralen Antikoagulantien aufgrund der besseren Steuerbarkeit leichter zu handeln?

Hier noch die Publikation:

http://eurheartj.oxfordjournals.org/content/early/2012/08/24/eurheartj.ehs253.full.pdf+html