Diabetes: Lungenentzündung als Risikofaktor

Eine Studie basierend auf den Daten von ungefähr 6900 Patienten, die zwischen 2003 und 2009 eine Praxis oder Klinik aufgrund einer Lungenentzündung aufgesucht haben. Dabei zeigte sich, dass das Risiko an der Pneumonie zu versterben bei den Patienten mit einem hohen Blutzuckerspiegel erhöht ist. Schon ein leicht erhöhter Blutzuckerspiegel ging mit einem erhöhten Sterberisiko einher. Ab einem Wert von 14 mmol/l Blut war das Risiko sogar 2,37-fach erhöht. Patienten mit einem bei Aufnahme bekannten Diabetes mellitus hatten eine insgesamt 2,47-fach erhöhte Sterberate. "Eine differenzierte Behandlung des Blutzuckerstoffwechsels neben der Behandlung der schweren Pneumonie scheint Leben zu retten", so DDG-Präsident Professor Dr. med. Stephan Matthaei. Aufgrund dessen fordert die DDG Diabetes-Patienten in spezialisierten Fachabteilungen der Kliniken zu behandeln. Der Blutzuckerspiegel sollte jedoch mit viel Fingerspitzengefühl reguliert werden, da eine Hypoglykämie zu weiteren schweren Komplikationen führen kann. Wie stark der Blutzuckerspiegel gesenkt werden muss, damit das erhöhte Sterberisiko im Zusammenhang mit einer schweren Pneumonie abnimmt, ist noch nicht ausreichend geklärt. In der Praxis stellt sich vor allem die Frage nach der Umsetzbarkeit einer solchen Behandlung. Nicht jede Klinik hat eine Fachabteilung für Diabetes-Patienten. Was schlagen Sie vor, liebe Kollegen?