DISKUSSION: Altersentsprechende Krebsbehandlung als Benachteiligung?

Zur Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinischer Onkologie ( DGHO) 2013 in Wien wurden die Kernthemen in einer Pressemitteilung vorgestellt. Neben wissenschaftlichen Konzepten und der Bedeutung der Interdisziplinarität spielte dabei ebenso der sozioökonomische Status im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs eine Rolle.

In Bezug auf den demographischen Wandel weist der Vorsitzende der DGHO, Prof. Mathias Freund, darauf hin, dass ältere Patienten bei der Therapie nicht benachteiligt werden sollten. Gibt es Kollegen, die bei der Tagung anwesend waren und diesen Punkt in ausführlicher Form gehört haben? Denn es bleibt offen, was mit „Benachteiligung“ gemeint ist. Das Alter spielt bei der Entscheidung zur therapeutischen Vorgehensweise doch in jedem Fall eine Rolle.

Ein Patient beispielsweise, der zur Finalpflege stationär aufgenommen wird, sollte meiner Meinung nach nur nach ausdrücklichem Wunsch seinerseits/ seiner Angehörigen biopsiert und anderen diagnostischen Verfahren unterzogen werden. Nur um unserem medizinischen Standardvorgehen gerecht zu werden und unseren Wissensdurst nach Lokalisation und Ausprägung des Karzinoms zu stillen, sollten wir den Patienten nicht unnötig belasten. Demnach ist eine altersentsprechende Behandlung generell nicht als Benachteiligung anszuehen, sondern vielmehr als situativ angepasstes, dem Patienten zukommendes Vorgehen.

Liebe Kollegen, was ist Ihre Meinung?

Mehr Information: http://www.dgho.de/informationen/presse/pressemitteilungen/innovation-und-erfolge-in-der-behandlung-von-blut-und-krebskrankheiten-neue-herausforderungen-fuer-patienten-angehoerige-und-behandelnde