HIV/AIDS und MS: spannende Wechselwirkung

Das Humane Immundefizienz-Virus (englisch human immunodeficiency virus), zumeist abgekürzt als HIV oder auch bezeichnet als Menschliches Immunschwäche-Virus oder Menschliches Immundefekt-Virus, ist ein Virus, das zur Familie der Retroviren und zur Gattung der Lentiviren gehört. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen symptomfreien Latenzphase in der Regel zu AIDS.

HIV-positive Patienten haben ein viel niedriges Risiko, an Multiple Sklerose (MS) zu erkranken als die normale Bevölkerung, suggeriert eine neulich im BMJ publizierte Studie. Unter der weltweit eine Million Studien über HIV und MS, gab es nur ein einziges Case Report, der über einen Patienten mit beiden Erkrankungen berichtet hat. Ein Jahr nach dem beginn der antiretroviralen Therapie, ist die MS Symptomatik bei dem Patienten verschwunden. Die Ätiologie von MS ist weitgehend unbekannt. Ein viraler Ursprung steht jedoch im Verdacht.

Die dänische Forschergruppe postulierten daraufhin, dass die antiretrovirale Therapie für HIV eventuell das Fortschreiten der MS aufhalten oder gar heilen kann. Prof. Gold und seine Kollegen möchten deshalb diese Theorie weitererforschen.

Ob die antiretrovirale Therapie oder das HIV selbst die MS bekämpfen, ist noch unklar, denn das HI-Virus an sich unterdruckt das Immunsystem, und vielleicht deshalb wird die autoimmune Antwort bei MS abgeschwächt. Und Ob man die antiretrovirale Therapie, die mit vielen schwerwiegenden Nebenwirkungen einhergeht, bei MS-Patienten einsetzen könnte, wird vielleicht aus ethischen Gründen nicht zugelassen. Die Antwort wird deshalb vielleicht aus der Tier-exprimentellen Forschung kommen.