IGeL - ein Arzt sinniert

Krankenkassen kritisieren die Individuellen Gesundheitsleistungen, kurz IGeL. Der Grund ist simpel: „Bei den IGeL-Leistungen geht es vorrangig um wirtschaftliche Interessen von Ärzten“, so die Vorsitzende der gesetzlichen Krankenkassen, Frau Dr. Doris Pfeiffer.

Im letzten Jahr haben wir uns 1,5 Milliarden Euro an diesen sinnlosen Leistungen verdient. Egoistisch und profitorientiert haben wir Patienten zum eindeutig überflüssigen PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs geschickt, haben HbA1c-Werte bestimmen lassen und sinnlos den Augendruck zur Früherkennung eines Glaukoms gemessen.

Laut der Internetseite www.igel-monitor.de , geführt vom Medizinischen Dienst der GKV sind diese Leistungen nämlich genau dies: unnütz. Was soll die GKV auch anderes sagen, müssten sie sich bei positiver Bewertung der Leistungen doch der Frage stellen: Warum zahlen die Kassen diese Leistung nicht?! Umso erstaunlicher, dass 2 Leistungen mit tendenziell positiv bewertet wurden. Zahlen tun es die Kassen trotzdem nicht!

IGeL wurden eingeführt, weil die Kassen sich gegen die Meinung vieler Ärzte stellen und vor allem Vorsorgeuntersuchungen nicht bezahlen. Und jetzt sollen wir die Bösen sein, die aus rein wirtschaftlichem Interesse handeln? Denk ich ans deutsche Gesundheitswesen in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Zumindest wissen wir, dass andre noch deutlich schlechter sind als wir. Ein Trost, wenn auch ein schwacher...