Interferon-Therapie bei MS ohne Nutzen?

Die Behandlung mit Interferon-beta gilt bei der schubförmig remittierenden MS als Standardtherapie. Eine Arbeitsgruppe von der British Columbia University Vancouver hat nun in einer Studie mit 2.556 MS-Patienten die Wirkung der Interferon-Therapie untersucht.

LINK: http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=1217239

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass die Interferon-Therapie das Risiko einer Progression nicht signifikant vermindern kann. Eine ältere Studie von 2007 (Trojano et al.) zeigte widersprüchliche Ergebnisse. Unter Interferon-Therapie gerieten hier weniger Patienten in eine chronisch progrediente Verlaufsform, als in der nicht behandelten Kontrollgruppe. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat nun sich nun in einer Stellungnahme klar gegen das Absetzen der Interferontherapie bei MS ausgesprochen.

Liebe Kollegen, was denken Sie? Sollte nun aufgrund dieser Daten das Behandlungskonzept bei MS geändert werden? Brauchen wir solch eine teure Therapie, wenn sie scheinbar nicht wirkt? Was sind ihre Erfahrungen mit MS-Patienten unter Interferon-Therapie?