Liberation Treatment bei MS

Der italienische Neurologe Paulo Zamboni stellte vor ein paar Jahren die Hypothese auf, dass es sich bei MS um eine venöse Abflussstörung im Gehirn und nicht um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte.

Mittels Dopplersonographie konnte er auch tatsächlich bei vielen MS-Patienten eine verminderte Perfusion im Gehirn feststellen. Auf Grundlage dieser Idee wurde eine neue Therapieoption etabliert - das sogenannte "Liberation Treatment". Es handelt sich um die Venoplastie der Vena jugularis interna.

Eine neue Studie - die sogenannte PREMiSe-Studie (Prospective Randomized Endovascular Therapy in MS) - zeigte nun, dass der Gesundheitszustand von MS-Patienten, die eine Venoplastie erhalten hatten, nach einem halben Jahr schlechter war als der Placebogruppe. In der behandelten Gruppe gab es sogar mehr MS-Schübe. Auch Größe und Zahl der Verletzungen im Gehirn, die bei MS typisch sind, hatten sich nicht verändert. Dagegen schien die Venoplastie die Krankheitsakivität verstärkt zu haben.

Auch in Deutschland werden diese Operationen noch durchgeführt. Natürlich übernimmt das keine Kasse, da der wissenschaftliche Nutzen nicht bewiesen ist.

Liebes Kollegium, müsste hier nicht schon längst ein Verbot ausgesprochen wurden sein? Oder kennen Sie einen Patienten, der eindeutig von dieser Methodik profitiert hat?

http://www.youtube.com/watch?v=94gLM4QlU_A&