MRSA-Problematik als Antwort auf eine unhygienische Ärzteschaft?

Bezugnehmend auf sämtliche Infektionsskandale und die damit verbundene Kritik an den Hygienestandards der Kliniken möchten wir an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und das orts- und fächerübergreifende Kollegium um eine Stellungnahme bitten. Die Thematik wird in der aktuellen Ausgabe der Zeit ( vom 15. November 2012, DIE ZEIT N° 47) behandelt. Betitelt mit "Muff unter Kitteln - Hygiene ist für viele deutsche Ärzte immer noch ein Fremdwort" wird sie folgendermaßen zusammengefasst: "In Kliniken dominieren Hierarchiehörigkeit und Statusdenken über das Patientenwohl. Nur wenn sich - wie in den Niederlanden - eine Kultur der Selbstkritik verbreitet, kann das Problem gelöst werden." Nun also ein Appell an Ihre selbstkritische Betrachtung: Wie konsequent und genau sind Sie im Alltag bezüglich der Hygienevorschriften? Sind diese in Fleisch und Blut übergegangen und funktionieren routiniert und automatisch? Ein vom Esanum-Team befragter Kollege beantwortet die Frage folgendermaßen: "Mir persönlich fällt es vor allem in Stresssituationen schwer- bei der Überlagerung mehrerer dringend zu erledigenden Aufgaben - solche Richtlinien zu wahren. Da diese nicht ohne Zeit- und Energieaufwand ablaufen, neige ich in solchen Momenten zur (ungewollten!) Nachlässigkeit und empfinde sie als Last. Die Notwendigkeit und Unerlässlichkeit der Beachtung von hygienischen Standards bleibt natürlich unbestritten." Sollten Sie ähnliches an sich beobachten, halten Sie einen freundlichen Hinweis vom Pflegepersonal für willkommen und angemessen oder für störend und unangebracht? Welche Lösung sehen Sie, um die Problematik zu beheben und die Ausbreitung von Nosokomialinfektionen zu vermeiden?