Neuropathie durch Methadon Hochdosis Schmerz Therapie?!

Einer meiner Patienten wurde im Herbst 2006 wegen eines Zungengrund-Karzinoms in den USA mit einer Hochdosis Radiatio (90 Grey) behandelt und wohl tatsächlich geheilt. Dabei traten so extreme Schmerzen auf, daß er, nachdem eine Reihe anderer Analgetika nicht ausreichten, schließlich mit Methadon (zunächst i.v. später oral) behandelt wurde (der Patient hat in seinem Leben zuvor keine Opiate verabreicht bekommen oder selbst zugeführt). Dabei wurde die Dosis immer weiter eskaliert bis maximal über 1350 mg (!) / Tag. Diese extreme Dosis wurde über Wochen verabreicht. Nach Ende der Radiatio wurde reduziert: zunächst rasch 1 ml / tag weniger (von anfangs 135 ml). Dann im Frühjahr 2007 von 24 ml an etwas langsamer bis auf 2,5 ml. Während der Reduktion (seit ca. Feb. / März 07) traten dann Kribbelparästhesien und quälende Dysästhesien an beiden Händen und Unterarmen auf. Diese beeinträchtigen die Lebensqualität des Patienten seitdem enorm. Die Dosis des Methadon wurde daraufhin in Rücksprache mit Nervenärzten (welche bei physischen Untersuchungen und Messungen keine eindeutigen Auffälligkeiten feststellen konnten) wieder erhöht auf zur Zeit 8ml/ Tag. Eine gewisse Linderung trat ein, aber die Beeinträchtigung ist für den Patienten nach wie vor nicht akzeptabel. Es ist in der Literatur in Einzelfällen beschrieben, daß es nach Applikation hoher Dosen von Opiaten (insbesondere i.v. Heroin) zu toxischen Nervenschädigungen kam (z.B. Plexus- Läsionen der oberen Extremität). Diese Pathogenese scheint auch hier möglich und wahrscheinlich. Gibt es andere Ideen zur Pathogenese der o.g. Beschwerden? Gibt es Behandlungserfahrungen, -Ansätze oder –Vorschläge diesbezüglicher Beschwerden?