Operation vs. Thromboembolie

Liebe Kollegen,

ich möchte Ihnen gerne einen Patientenfall vorstellen, der mich derzeit innerhalb unserer Klinik beschäftigt.

Es handelt sich um einen 58-jährigen männlichen Patienten mit Marfan-Syndrom, der gestürzt ist. Aufgrund einer Oberschenkelhalsfraktur wurde er zu uns in die Klinik für Orthopädie überwiesen. Zwei mechanische Herzklappen und ein Aortenbogenersatz bedingen die stetige Einnahme von Marcumar. Zu Beginn der stationären Aufnahme hatte er einen INR >3, sodass wir uns gegen eine zeitnahe OP entschieden. Nun liegt der Patient schon seit einer Woche auf unserer Station und der INR ist erst bei 2,4. Für eine Operation ist das Blutungsrisiko unter Marcumar zu hoch, aber ein Absetzen erhöht das Risiko für eine Thrombenbildung an den mechanischen Herzklappen extrem. Andererseits kann der Patient nicht wochenlang mit der Oberschenkelhalsfraktur im Bett liegen und eventuell zusätzlich eine Erkältung oder gar Lungenentzündung davon tragen.

Haben Sie schon ähnliche Fälle erlebt und wie haben Sie diese behandelt? Ich wäre sehr dankbar über Ihre Hinweise und Ratschläge.