Orthokin, nutzvolle Therapie oder Kristallkugelmedizin?

Ich habe einen neuen Patienten mit starken Rückenschmerzen in meiner Praxis, der mich um die Behandlung mit Orthokin bat. Nach seinem Umzug ist er nun auf der Suche nach einem Arzt, der sich wie sein ehemaliger Hausarzt für diese strittige Therapie entscheidet. Er meint, nur Orthokin hätte ihm bisher wirklich helfen können. Es handelt sich dabei um eine aus Eigenblut hergestellte "Individualrezeptur", wobei den Patienten Blut mit einer Spezialspritze abgenommen wird, die oberflächenbehandelte Glasperlen enthält. Die Interaktion mit der Oberfläche der Glaskügelchen während einer mehrstündigen Inkubationszeit soll bestimmte Blutzellen dazu anregen, körpereigene entzündungshemmende Substanzen (v.a. Interleukine) zu produzieren. Das noch weiter aufbereitete Serum wird dem Patienten wieder gespritzt, zum Beispiel in ein arthrotisches Gelenk. Da dieses "Medikament" nie klinisch zugelassen werden musste (da es sich ja um Patientenserum handelt), wurden hier nie verlässliche Studien durchgeführt. Ich kann zumindest keine finden. Mich würde interessieren, ob es Kollegen gibt, die Erfahrung mit Orthokin gemacht haben? Kann mit dieser Therapie wirklich (außerhalb des Placeboeffekts) eine Wirkung erzielt werden?