Paracetamol – abnehmende Intoxikationsrate durch beschränkte Herausgabe?

Die Zahl der Sterbefälle durch Vergiftungen mit Analgetika steigt von Jahr zu Jahr. Hingegen der allgemeinen Meinung ist jedoch nicht Paracetamol an erster Stelle zu nennen. Aus den ausgefüllten und eingereichten Totenscheinen lässt sich erkennen, dass vor allem Ibuprofen und Diclofenac sowie Salizylate sowohl 2009 als auch 2010 zur Ausübung eines Suizids mittels Medikamenten herangezogen wurden. Innerhalb von drei Jahren konnte ein Anstieg der Vergiftungen durch NSAR um 42% dokumentiert werden, während die Intoxikationsrate unter paracetamolhaltigen Medikamenten und Salizylaten um 10% rückläufig ist. Für das am häufigsten verschriebene Analgetikum Paracetamol wurde in der Vergangenheit eine Herausgabebeschränkung beschlossen. In der Apotheke kann nur eine limitierte Menge Paracetamol an eine Person vergeben werden, um die Suizidrate durch Intoxikation mit Paracetamol zu reduzieren. Diese Beschränkung konnte jedoch in vielen Hinsichten umgangen werden, wodurch eine tatsächliche Abnahme der Intoxikationsrate unwahrscheinlich erschien. Aktuelle Daten beschreiben nun den Rückgang der Vergiftungen mit Paracetamol. Aber ist dieser Sachverhalt wirklich Folge des limitierten Zugangs und wie kann man der angestiegenen Intoxikationsrate durch NSAR entgegentreten?