Psychosoziale Kompetenzen als Fachgebiet: Werden wir je durchsteigen?

Mit scharfer Kritik stellt die FAZ (vom 18. November 2012, NR. 46) eine Studie vor, die sich mit der Wirkung von Oxytocin auf das Balzverhalten von Männern befasst. An sich eine interessante Untersuchung - mit dem Ergebnis, dass die "hormonierte" Testgruppe größeren Abstand zum attraktiven weiblichen Versuchsobjekt lässt, als die Placebogruppe. Dass der Beziehungsstatus und die Qualität der Beziehungen nicht ausreichend Relevanz finden, wird ebenso angefochten wie die fehlende Publikation eines ähnlichen Versuches mit dem weiblichen Geschlecht. Der Artikel wird schließlich mit folgenden Worten zusammengefasst: "Die Neuroendokrinologie des Sozialen ist selbst noch im vorzivilisatorischen Zustand. Sie schließt auf alles, was nach Erkenntnis aussieht, mit steinzeitlichem Gerät, worunter weder Nachdenken noch Begriffe sind."

Eventuell sind der naturwissenschaftlichen Erklärbarkeit in Bezug auf die Psyche und sozialen Kompetenzen eines Individuums Grenzen gesetzt. Es handelt sich hierbei immerhin um hochkomplexe Vorgänge, die sich ständig verändern und von Mensch zu Mensch unterscheiden. Wie schätzen Sie die Bedeutung eines solchen Versuches ein? Sind sie hilfreich um das Phänomen Mensch ergründen zu können? An welchem Punkt würden Sie auf diesem Gebiet am ehesten anknüpfen?