Rechtfertigen häufige Exazerbationen bei COPD die Dauergabe von Antibiotika?

Antibiotika werden in Deutschland derzeit viel zu schnell und viel zu oft verschrieben. Abgesehen von den Nebenwirkungen beim Patienten, verschaffen wir uns damit vor allem resistente Bakterien. Nun zeigt eine Studie aus den USA ( http://www.iww.de/mr/innere-medizin/copd-profitieren-copd-patienten-von-einer-langzeittherapie-mit-einem-makrolid-antibiotikum-f53301 ), dass eine Langzeittherapie mit Makroliden (Azithromycin) bei COPD Patienten mit häufigen Exazerbationen die Frequenz der Exazerbationen signifikant reduzieren kann (1,48 Exazerbationen/ Patientenjahr vs.´1,83 in der Placebogruppe). Azithromycin verfügt neben seiner antibakteriellen Wirkung auch über immunmodulatorische und antiinflammatorische Eigenschaften. Allerdings kam es in der Verumgruppe vermehrt zu Hörverlusten (als bekannte Nebenwirkung von Azithromycin) und es wurde eine nahezu doppelt so hohe Inzidenz für Makrolid-resistente Bakterien in den Atemwegen festgestellt. Die Dauertherapie widerspricht eigentlich meiner Vorstellung, da wir ja eigentlich den Konsum einschränken sollten. Mich interessiert ihre Meinung: Sollten wir dennoch Patienten mit starken und häufigen Exazerbationen langzeittherapieren?