Sommersynkopensyndrom: die Hitze und das Herz

Die antihypertensive Therapie ist mit einer signifikanten Risikoreduktion der Inzidenz von Herzkreislauferkrankungen assoziiert. Die chronische Medikation geht jedoch mit vielen Nebenwirkungen einher: Synkopen, Dehydratation, und orthostatische Hypotonie. Eine Studie aus Arizona zeigte, dass eine Dosiserhaltung der hypertensiven Therapie während des Sommers und besonders in einem trockenen Klima zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen bei den Patienten führt.

Basierend auf die Studienergebnisse, haben die Studienärzte vorgeschlagen, die Symptomatik als "Sommersynkopensyndrom" zu definieren. Um dieses Syndrom zu vermeiden, empfehlen die Ärzte eine Dosisanpassung/-reduzierung vor allem bei älteren Patienten.

Es ist aber ein allgemeines Problem, dass ältere Menschen sehr wenig trinken und deshalb dazu tendieren, öfter unter Synkopen zu leiden. Eine Dosisreduzierung könnte zwar das Synkopenrisiko reduzieren, könnte aber gleichzeitig das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Deshalb warnen skeptische Ärzte davor, eine blinde Dosisreduzierung wegen des Wetters anzubieten, und schlagen eher vor, die Wichtigkeit vom Wassertrinken noch mehr zu betonen.

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, was halten Sie von der Studie? Ist das Studienergebnis allgemein gültig oder soll man eine individualisierte Entscheidung bei den einzelnen Patienten treffen, ob man die Therapiedosis bei der Hitze reduzieren sollte?