Sorgerechtsstreit um Kind mit Asthma bronchiale

Liebe Kollegen,

ich bin gerade ein wenig überfragt und hoffe auf ein paar Ratschläge Ihrerseits. Ich bin niedergelassener Pneumologe/Kinderarzt und hatte gerade in meiner Sprechstunde ein seit einem Jahr getrennt lebendes Paar mit zwei Töchtern im Alter von 3 und 6 Jahren. Die ältere Tochter leidet schon seit Jahren an einer atopischen Dermatitis. Letztes Jahr wurde mir dann von Atembeschwerden berichtet, sodass ich eine Allergietestung vorgenommen habe, bei der eine deutliche Allergie auf Staubmilben und Hundehaar nachgewiesen wurde. Das Mädchen bekam einen Inhalator für die akute Symptomatik und die Eltern sollten sich um die Umgestaltung des häuslichen Umfeldes (also Teppiche raus, Hunde evtl. zu Verwandten abgeben) kümmern und bei Beschwerden wiederkommen.

Nun hatte ich das getrennte Paar erneut mit den Kindern bei mir in der Praxis und wurde vom Vater immer wieder in ihre Streitthemen hineingezogen. Problem sei folgendes: Die Mutter habe die Hunde behalten und will sie keinesfalls abgeben und immer, wenn die ältere Tochter zum Vater kommt, habe sie starke Atembeschwerden, die sich im Laufe der Woche bei ihm deutlich bessern.

Ich habe, um die Streitereien nicht noch zu unterstützen, das Hundethema nur ganz kurz angesprochen und eine Empfehlung (Hunde weggeben) ausgesprochen. Die Mutter hat sich jedoch mir gegenüber ganz klar für die Hunde entschieden.

Die Untersuchung des Mädchens zeigte mir, dass sich bereits ein wirklich starkes Asthma entwickelt hatte... Ich habe jetzt erst mal Montelukast verschrieben und sehe das Kind in ein paar Wochen wieder in der Praxis.

Meine Frage an die werten Kollegen: haben Sie bereits ähnliche Erfahrungen gemacht? Würden Sie sich in die Streitereien einmischen bzw. dem Vater zu einer Begutachtung raten und ihn bei dem Sorgerechtsstreit unterstützen oder würden Sie sich absolut heraushalten?