Thromboseprophylaxe mittels MTS überflüssig?

Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTS) gehörten bis dato zu den etablierten physikalischen Maßnahmen der Thromboseprophylaxe. In den meisten Krankenhäusern ist es Usus, die MTS in verschiedenen Einheitsgrößen zu bestellen. Der Beinumfang eines neu stationär aufgenommenen Patienten wird gemessen oder per Augenmaß abgeschätzt und schließlich wird der Strumpf schleunigst zur prä-, intra- und postoperativen Thromboseprophylaxe angelegt. Aber erweisen sich diese Einheitsstrümpfe wirklich als sinnvolle Maßnahme zur Thromboseprophylaxe?

Der Oberschenkelumfang der meisten Patienten ist verhältnismäßig viel zu groß, so dass der Strumpf sich aufrollt und oberhalb des Kniegelenks zu Einschnürungen führt. Weiterhin gibt es derzeit keinen Beleg für eine signifikante Risikoreduktion durch diese einheitlichen MTS.

In einigen Krankenhäusern haben diese Umstände bereits zum Stillstand der Bestellungen geführt. Dort erhalten nur wenige Patienten nach Maßnehmen durch Spezialisten individuell angefertigte Thromboseprophylaxestrümpfe.

Ist das Anlegen der MTS zur Thromboseprophylaxe also grundsätzlich sinnvoll für eine Mehrzahl der Patienten oder doch eher ein schädliches Korsett? Was meinen Sie dazu?