Verschluss der Tracheoösophagealen Fistel mit hyperbarem Sauerstoff

Ich würde gerne den Fall einer 63 jährigen Patientin diskutieren, die wegen eines squamösen Zellkarzinoms des Rachens eine radikale Halsdissektion und Strahlentherapie erhielt. Zwei Jahre nach der Strahlung begann sie zu husten und Flüssigkeiten und Festes zu bronchoaspirieren. Ein Ösophagogramm zeigte das Vorhandensein einer Tracheo-ösophageal Fistel auf, welches ihr für über 18 Monate Probleme bereitete. Sie war nicht mehr in der Lage durch den Mund zu trinken oder essen und sie hatte einen erheblichen Gewichtsverlust. Die operative Beseitigung kam, auf grund der strahleninduzierten Fibrose und dem hypovaskulären Zustand nicht in Frage. Es erfolgte das Angebot einer Ösophagektomie mit Dickdarmtransposition zur Korrektur des Defektes. Die Patientin verweigerte die Operation und wurde in unsere hyperbare Klinik verlegt, wo sie insgesamt 80 hyperbare Sauerstoffbehandlungen erhielt, wonach sich ihre Läsion verschloss. Sie ist seitdem wieder in der Lage zu Essen und Trinken und seit 3 Jahren sind keine neuen Fisteln aufgetaucht. Hyperbare Sauerstofftherapie wird routinemäßig angewandt, um einer Osteonekrose des Kiefers nach Kopf und Halsbestrahlung vorzubeugen, aber die Auswirkungen auf die Weichteilradionekrose sind immer noch nicht gut definiert. Der Erfolg bei dieser Patientin, die von einer großen Operation verschont blieb, deutet darauf hin, dass diese Behandlungsmodalität in Betracht gezogen werden sollte, wenn man mit den Spätfolgen einer Bestrahlung zu tun hat.