Zunehmende Digitalisierung der Patientenvisite

Liebe Kolleginnen und Kollegen, mir persönlich und Ihnen wahrscheinlich ebenso ist bereits aufgefallen, dass das Zeitalter der Digitalisierung auch vor der Medizin nicht halt macht. Dies betrifft sehr viele Bereiche - mir geht es hier aber vor allem um die Patientenvisite. Viele ärztliche Kollegen trifft man während der Visite mit sogenannten Smartphones in der Hand an. Dort installierte Programme ersetzen beispielsweise Arzneimittelbücher und Klinikleitfäden. Wie im Ärzteblatt berichtet (Dtsch Arztebl 2012; 109(31-32): A-1543 / B-1328 / C-1308), hat die Fachtagung Telemed festgestellt, dass es mittlerweile ca. 15.000 solcher medizinischen Programme für Mobiltelefone auf dem Markt gibt: LINK: www.telemed-berlin.de Eine weitergehende Entwicklung wurde kürzlich an der Uni Erlangen vorgestellt: ein Tablet-PC, welcher komplett die papiergebundene Patientenkurve ersetzt. Dort finden sich sämtliche Dokumentationen, Patientendaten, Vitalparameter, sowie Anordnungen. Die Hersteller und Entwickler dieser Produkte sehen Vorteile vor allem in Papiereinsparungen (und dadurch auch Kosten); ebenso würden Übertragungsfehler durch unleserliche Anordnungen und Dokumentationen vermieden. Nicht zuletzt würden dem visitierenden Personal Vorschläge zu Medikamentendosierungen anheimgestellt. Wie sehen Sie diese Entwicklung hin zur kompletten und komplexen Digitalisierung des klinischen Alltags? Sehen Sie eine Gefahr z.B. durch mangelnden Druck sich Wissen zu anzueignen, da dies durch digitale Geräte schnell und überall abrufbar ist? Sehen Sie noch weitere Vorteile der Entwicklung?