AS-Patienten: Weniger Komorbiditäten mit TNF-α-Therapie

Die Behandlung mit TNF-Inhibitoren führt bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) zu einer Verringerung der Symptome, zu einer Verbesserung der körperlichen Funktion und zu einer Steigerung der Lebensqualität.

Bessere Lebensqualität für AS-Patienten

Die Behandlung mit TNF-Inhibitoren führt bei Patienten mit ankylosierender Spondylitis (AS) zu einer Verringerung der Symptome, zu einer Verbesserung der körperlichen Funktion und zu einer Steigerung der Lebensqualität. Ob sie auch die Inzidenz von Komorbiditäten und extraartikulären Manifestationen (EAMs) beeinflusst, war bisher nicht bekannt.

Auf dem diesjährigen Kongress des American College of Rheumatology (ACR) in San Diego stellte Prof. Atul A. Deodhar aus Puna in Indien eine große retrospektive Kohortenstudie vor, die diese Fragen beantworten sollte [1]. Aus drei kommerziellen US-Versicherungsdatenbanken (Medicare, MPCD und MarketScan) mit fast 40 Millionen Versicherten wurden 63.052 AS-Patienten ausgewählt, bei denen von Rheumatologen eine AS diagnostiziert worden waren. Evaluiert wurde die Häufigkeit von EAMs (Uveitis, Psoriasis, entzündliche Darmerkrankung) und Komorbiditäten (kardial, renal, pulmonal, neurologisch).

Die Patienten wurden in drei sich ausschließende Expositionsgruppen aufgeteilt:

  1. Keine Therapie oder Verschreibung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs),
  2. Konventionelle krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs)
  3. TNF-α-Blocker.

Die Prävalenz von Begleiterkrankungen wurde in 12-Monats-Zeiträumen (6 Monate vor und nach dem Index) ermittelt. Die Inzidenz von Komorbiditäten und EAMs wurde während des Zeitraums nach Beginn der Behandlung und frühestem Tod, Verlust der medizinischen Versorgung, Studienende, Auftreten des ersten Endpunktes, Abbruch der Behandlung oder Beginn der Therapie auf einer höheren Ebene in der Expositionshierarchie festgestellt. Vergleiche wurden unter Verwendung des Mid-p-Exakt-Tests (α = 0,05) durchgeführt.

Die Patienten wurden außerdem nach den Datenquellen stratifiziert. Dabei ließen sich durchaus Unterschiede zwischen den Versicherten der einzelnen Assekuranzen ausmachen. So hatten Medicare AS-Patienten häufiger Komorbiditäten als die Patienten von MPCD und MarketScan.

Im Ergebnis der Studie zeigte sich, dass TNF-Inhibitoren krankheitsmodifizierend wirken. Obwohl sie unter einer schwereren ankylosierenden Spondylitis litten, wiesen Patienten, die Biologika erhalten hatten, weniger kardiale, pulmonale und neurologische Komorbiditäten auf als Patienten, die nur mir NSAR oder DMARDs behandelt worden waren. Bei der Rate der extraartikulären Manifestationen war bei den TNF-α-Patienten eine leichte Zunahme zu verzeichnen. 

Obwohl dies die größte Untersuchung war, die bisher zur Prävalenz und Inzidenz von Komorbiditäten und extraartikulären Manifestationen in den USA durchgeführt wurde, plädierte Hauptautor Deodhar dafür, diese Ergebnisse nur als vorläufig zu betrachten. 

Weitere Kongressberichterstattung vom 2017 ACR/ARHP Annual Meeting in San Diego, USA finden Sie im esanum Wissensarchiv.

Referenzen: [1] Atul A. Deodhar: Do TNF Inhibitors Alter the Natural History of Ankylosing Spondylitis By Impacting the Incidence and Prevalence of Comorbidities and Extra-Articular Manifestations?