- Forst, Thomas, Prof. Dr. med., Adipositas und Herzinsuffizienz, Neue Perspektive für die Therapie, Diabetes Kongress 2025, 11:30-13:00 Uhr, 28. Mai 2025, CityCube Berlin.
Das metabolische Syndrom kann das Risiko für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Über atherosklerotische Prozesse kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Weitere Folgen des metabolischen Syndroms sind Schlafapnoe, Tumorerkrankungen sowie orthopädische Komplikationen.1
Das metabolische Syndrom wird definiert über folgende Erkrankungen:
Forst betonte in seinem Vortrag, dass mit steigendem BMI die Morbidität und Mortalität der betroffenen Personen ansteigt. Das Übergewicht beginnt bei einem BMI von 25,0. Ein dramatischer Anstieg des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse kann bei zunehmendem BMI ab diesem Wert beobachtet werden, so Forst:
In einer eukalorischen Situation fällt der Anteil an Leberfett, Muskelfett, Pankreasfett sowie epikardialem Fett nur gering aus. Eine chronische Überernährung in Kombination mit bestimmten Genotypen, epigenetischen Veränderungen, mangelnder körperlicher Aktivität sowie PPARγ Aktivierung kann zu einem Lipid Overflow mit Zunahme des subkutanen und ektopen Fettes führen. Hierbei nimmt auch der Anteil an Leberfett, Muskelfett, Pankreasfett sowie epikardialem Fett deutlich zu. Das ektope Fett macht den Menschen krank, so Forst.1
Das ektope, epikardiale und myokardiale Fettgewebe haben großen Einfluss auf die HFpEF. Mit zunehmendem Fett kommt es zu einer Insulinresistenz, zu einer Hypertonie und zu einer endothelialen Dysfunktion. Auch die Zytokine und Adipokine nehmen zu. Dies alles resultiert in den Prozessen die zu einer HFpEF führen:
SGLT-2-Inhibitoren sind wirksam bei Herzinsuffizienz bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern. Die Auswertung verschiedener klinischer Studien (-Reduced, EMPEROR-Preserved, DELIVER, DAPA-HF) erbrachte, dass SGLT-2-Inhibitoren sogar bei HFpEF (mit und ohne Diabetes mellitus) eingesetzt werden können und hier sehr wirksam sind.1
In einer gepoolten Analyse der beiden Studien STEP-HFpEF- und STEP-HFpEF-DM zeigte sich, dass Semaglutid im Vergleich zum Placebo den KCCQ-Score, die 6-Minuten-Gehstrest, das Körpergewicht sowie den CRP-Wert deutlich verbesserte. Bei adipositasbedingter Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion mit und ohne Diabetes mellitus stellt Semaglutid eine wirksame Therapieoption dar.1
In der SUMMIT-Studie überzeugte der duale, langwirksame GIP- und GLP-1 Rezeptoragonist Tirzepatid bei der Behandlung von adipösen HFpEF-Patienten:
In der FIDELIO-DKD- und in der FIGARO-DKD-Studie zeigte bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ II und Niereninsuffizienz einen Nutzen hinsichtlich der Vermeidung renaler und kardiovaskulärer Ereignisse. In der FINEARTS-HF-Studie reduzierte Finerenon Herzinsuffizienz-Ereignisse bei Patienten mit HFpEF oder HFmrEF.1