Fortschritte und Trends in der digitalen Onkologie-Unterstützung

Wie digitale Tools die Onkologie verbessern: Von Patientenbegleitung bis zu Trauerunterstützung profitieren zahlreiche Bereiche.

Entwicklungen in der digitalen Onkologie-Unterstützung

In den letzten Jahren hat sich die Landschaft der digitalen Unterstützungsangebote in der Onkologie erheblich erweitert. Frau Dr. Heußner hebt hervor, dass diese Anwendungen verschiedene Zielsetzungen verfolgen, wie die Unterstützung von Patienten beim Umgang mit ihrer Erkrankung, beim Management von Nebenwirkungen und bei der Motivation zur Verbesserung der Lebensqualität. Zusätzlich ermöglichen einige digitale Tools die Rückmeldung von Befindlichkeiten der Patienten an die Behandler, wodurch eine individuellere und bedarfsgerechtere Versorgung ermöglicht wird.

Digitale Screening-Tools für psychosoziale Belastungen

Digitale Unterstützung kann beim kontinuierlichen Screening auf psychosoziale Belastungen großen Nutzen bringen. Traditionelle, punktuelle papierbasierte Screenings erfassen oft keine Schwankungen im emotionalen Wohlbefinden der Patienten. Digitale Tools erlauben es, regelmäßig Updates darüber zu erhalten, wie sich Patienten fühlen und welche Unterstützung sie benötigen. Dies ermöglicht eine proaktivere und zielgenauere Intervention durch das medizinische Team.

Digitale Trauerunterstützung: Chancen und Herausforderungen

Obwohl Frau Dr. Heußner als Psycho-Onkologin zunächst skeptisch gegenüber rein digitalen Trauerbewältigungsprogrammen ist, erkennt sie deren potenziellen Nutzen als Ergänzung zu Face-to-Face-Unterstützung. Digitale Plattformen können Informationen und Hilfestellungen in verschiedenen Phasen des Trauerprozesses bieten und durch regelmäßige Rückfragen das Wohlbefinden der Trauernden erfassen.

Trends in digitalen Gesundheitsanwendungen (DIGAs)

Ein essentieller Trend in der digitalen Unterstützung sind DIGAs, die als rezepfierbare Anwendungen verfügbar sind und einem Qualitätskontrollstandard unterliegen. Diese Anwendungen bieten den Vorteil, dass sie im Rahmen einer Krankenversicherung verschreibbar sind, sodass keine zusätzlichen Kosten für die Patienten entstehen. Bei der Auswahl von DIGAs sollten Onkologen besonders auf die CE-Zertifizierung und den Datenschutz achten, um die Sicherheit sensibler Patientendaten zu gewährleisten.

Empfehlungen zur Integration digitaler Angebote in der Praxis

Für Onkologen, die digitale Unterstützungsangebote in ihre Praxis integrieren möchten, empfiehlt Frau Dr. Heußner, sich über verfügbare DIGAs und deren Funktionen zu informieren. Wichtige Aspekte, die dabei zu berücksichtigen sind, umfassen die Verfügbarkeit von Notruf-, Chat- und Kommunikationselementen innerhalb der Apps. Die Spannbreite dieser digitalen Angebote variiert erheblich, sodass eine gründliche Evaluation und Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse der Patienten notwendig ist. Informationen und Einschätzungen können auf Plattformen wie diga.de oder aus Ressourcen der Deutschen Krebsgesellschaft gewonnen werden.