Junge Onkologen: Erwartungen an Weiterbildung und Arbeitswelt

Junge Onkologen streben nach Balance zwischen Wissensaneignung und modernen, flexiblen Arbeitsbedingungen. Erfahren Sie mehr über internationale Vorbilder und Herausforderungen.

Erwartungen der jungen Onkologen: Wissenserwerb und Arbeitsbedingungen

Die jungen Mitglieder der DGHO sehen sich mit dem rapiden Anstieg des Wissens konfrontiert, wodurch der Druck steigt, vor der Facharztprüfung umfangreich vorbereitet zu sein. Angesichts dessen ist es entscheidend, eine Balance zwischen erforderlich Wissensbasis und der kontinuierlichen Weiterbildung nach der Facharztprüfung zu finden. Zudem ist die Gestaltung moderner Arbeitsbedingungen von hoher Relevanz. Flexibilität durch Homeoffice, geregelte Überstunden und Teilzeitmodelle sind essenziell, um Weiterbildung in den klinischen Alltag sinnvoll zu integrieren.

Lernen von internationalen Best Practices

Internationale Vorbilder bieten wertvolle Ansätze, um die Weiterbildung in der Onkologie zu verbessern. Dazu gehören strukturierte Weiterbildungscurricula und integrierte Prüfungsverfahren wie das ESMO-Examen, das in die Facharztprüfung in der Schweiz eingebettet ist. Solche Modelle fördern eine ganzheitliche Ausbildung und könnten auch in Deutschland Implementierung finden.

Politische Herausforderungen für die Weiterbildung

Momentan stehen viele Kliniken unter dem Druck möglicher Schließungen, was Unsicherheit für medizinisches Personal bedeutet. Fragen bezüglich der Zentralisierung der Ausbildung und der Notwendigkeit, Ausbildungsstätten zu wechseln, um die vollständige Weiterbildung zu erhalten, stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Zukünftig gilt es, Bildungsprogramme zu entwickeln, die sowohl Förder- als auch Forderungselemente abdecken, um Stabilität und Qualität in der Weiterbildung zu sichern.

Einfluss der Ambulantisierung auf die Weiterbildung

Die fortschreitende Ambulantisierung durch Videosprechstunden und Tageskliniken verlangt eine Anpassung der Ausbildungsprogramme. Die neue Muster-Weiterbildungsordnung bietet hierfür mehr Flexibilität, indem sie ambulante und stationäre Ausbildungszeiten nicht explizit vorschreibt, sondern variabel anpassbar macht. Die Kooperation mit niedergelassenen Praxen könnte hierbei ein Schlüssel sein, um eine umfassende Ausbildung in der Hämato-Onkologie zu gewährleisten und Nachwuchsärzte optimal auf die zukünftige Patientenversorgung vorzubereiten.