- Session Versorgung von Patienten und Patientinnen mit Alzheimer-Krankheit und Demenz, DGN-Kongress 2025, Berlin, 12.–15.11.2025.
Die monoklonalen Antikörper Lecanemab und Donanemab sind nur für Patienten mit klinisch diagnostizierter leichter kognitiver Störung (mild cognitive impairment, MCI) und früher symptomatischer -Krankheit zugelassen – eine deutlich andere Klientel als die bisherigen Adressaten einer symptomatischen Alzheimertherapie. Damit verschiebt sich nicht nur der Therapiebeginn, sondern auch die gesamte Diagnostik nach vorne: Die Betroffenen müssen schon bei den ersten Anzeichen einer Demenz oder sogar noch früher detektiert werden.
Das klinische Demenzsyndrom wird in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt:
Für die Diagnose einer beginnenden Demenz nimmt die moderne Biomarker-Diagnostik eine zentrale Stellung ein. Denn die Alzheimerpathologie mit Amyloidablagerungen beginnt lange bevor die ersten Symptome auftreten. In dieser Zeit sind β-Amyloid und Tau-Protein bereits nachweisbar. Während in den USA auch blutbasierte Verfahren zugelassen sind, ist die Biomarkerdiagnostik in Deutschland derzeit an eine Liquoruntersuchung gebunden.
Daneben bleibt die klinische Objektivierung kognitiver Defizite mittels neuropsychologischer Testung zentral. Während als Screeningverfahren MMST oder MoCA eine erste Einschätzung geben, liefern erweiterte Testverfahren wie z. B. die CERAD-Plus-Testbatterie Hinweise auf die spezifischen Profile bestimmter Demenzerkrankungen. Diese unterscheiden sich z. B. bei der Alzheimer-Erkrankung und der vaskulären Demenz deutlich voneinander.
All das bedeutet für die künftige Demenzversorgung einen erheblichen Aufwand und erfordert eine interdisziplinäre Vernetzung und Zusammenarbeit. Während das kognitive Screening, der Ausschluss beeinflussbarer Auslöser und die Identifizierung von Risikofaktoren hausärztlich übernommen werden können, gehören die erweiterte Testpsychologie sowie symptomatische Therapieangebote in fachärztliche Hand. -Diagnostik und die eigentliche Infusionstherapie inklusive Monitoring wiederum sind spezialfachärztliche Aufgaben.
Kausale Alzheimer-Therapien greifen nur im Frühstadium der Demenzerkrankung. Eine frühzeitige Diagnose mit moderner Biomarker-Diagnostik ist daher unabdingbar, um geeignete Patienten zu erkennen – eine Herausforderung, die nur im ärztlichen Teamwork gelingen kann.