Neues einheitliches System für Kontinenz- und Beckenbodenzentren

Für eine bessere Qualität der Versorgung: Die fünf Träger der beiden bisher bestehenden Zertifizierungsverfahren für Kontinenz- und Beckenbodenzentren haben sich jüngst auf ein neues einheitliches System verständigt.

Einigung der fünf Träger

Für eine bessere Qualität der Versorgung: Die fünf Träger der beiden bisher bestehenden Zertifizierungsverfahren für Kontinenz- und Beckenbodenzentren haben sich jüngst auf ein neues einheitliches System verständigt.

Seit dem 1. Juli 2019 erfolgt die Zertifizierung gemeinsam durch die Deutsche Kontinenz Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sowie die Gesellschaft für Koloproktologie (DGK), die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Coloproktologie (CACP) und die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

"Wir Urologen sind sicher, dass das künftige gemeinsame Zertifizierungsverfahren die interdisziplinäre Kooperation der beteiligten Fachgebiete verbessern und damit die Behandlungsqualität für die PatientInnen deutschlandweit steigern wird", sagte Prof. Dr. Daniela Schultz-Lampel, DGU-Vorstandsmitglied und stellvertretende Vorsitzende der Zertifizierungskommission.

Seit 2002 wurden die Kontinenz- und Beckenbodenzentren von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft zertifiziert. Parallel dazu wurde 2011 ein weiteres Zertifizierungsverfahren von DGGG, DGU, DGAV und DGK installiert. Seitdem nutzten die Zentren das eine oder andere der beiden konkurrierenden Verfahren oder durchliefen beide Zertifizierungssysteme. An ihre Stelle tritt nun das neue gemeinsame Verfahren, das von allen fünf Gesellschaften getragen wird.

Verbesserte Qualität der Struktur und Versorgung

Mit der Vereinheitlichung wollen die Träger die Qualität der Struktur und Versorgung verbessern. Dafür wurden in das neue Zertifizierungssystem neben strukturellen Anforderungen, persönliche Qualifikationsmerkmale und vor allem auch die Abfrage der Ergebnisqualität integriert. "Gleichzeitig ermöglichen wir unseren Patientinnen und Patienten künftig eine eindeutige Orientierung bei der Suche nach einem flächendeckend einheitlich hochqualifizierten Behandlungsangebot", so Schultz-Lampel.

Die Zertifikate der beiden bisherigen Zertifizierungsverfahren behalten ihre Gültigkeit bis zu ihrem jeweiligen Ablauf; Zentren können aber bereits jetzt Anträge nach den neuen Bedingungen stellen. Auch Neu-Anträge zur Erstzertifizierung sind ab sofort möglich. "Wir hoffen auf eine schnelle und breite Etablierung des einheitlichen Verfahrens, mit dem wir nun allen qualifizierten Kliniken eine überzeugende und tragfähige Lösung anbieten können, um eine hohe Expertise bei der interdisziplinären Versorgung von Inkontinenz und Erkrankungen des Beckenbodens in ihren Einrichtungen nachzuweisen und für Patientinnen und Patienten sichtbar zu machen", so DGU-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Daniela Schultz-Lampel abschließend.