Psoriasis-Arthritis – Reduktion der Krankheitsaktivität durch duale IL17-Inhibition

Mit Bimekizumab wurde 2023 der erste duale IL17-Inhibitor zur Therapie der Psoriasis-Arthritis zugelassen. Über die Studienergebnisse zu dem Medikament wurde beim diesjährigen EADV berichtet.

Studienergebnisse "BE OPTIMAL"

Im Studiendesgin von BE OPTIMAL wurden bDMARD-naive Patienten randomisiert einer Therapiegruppe mit Bimekizumab, einer Placebogruppe und einer Vergleichsgruppe mit Adalimumab zugeteilt (im Verhältnis 3:2:1). Die Placebogruppe erhielt bis zum primären Endpunkt nach 16 Wochen ein Placebo und wurde dann ebenfalls auf Bimekizumab umgestellt, welches bis zum Zeitpunkt von 52 Wochen verabreicht wurde. 

Die Patienten erhielten Bimekizumab subkutan alle vier Wochen in einer Dosierung von 160 mg. Thaçi wies darauf hin, dass sich diese Dosierung von der üblichen unterscheidet (nämlich 320 mg alle 8 Wochen). 

Der primäre Endpunkt war das Erreichen des ACR50 nach den Kriterien der Amercian College of Rheumatology. Hierbei soll es zu einer mindestens 50-prozentigen Verbesserung von vordefinierten Symptomen wie Gelenkschmerz, Gelenkschwellung und Funktionsbeeinträchtigung nach 16 Wochen kommen. 

Studienergebnisse "BE COMPLETE"

In die Studie BE COMPLETE wurden Patienten mit Psoriasis-Arthritis eingeschlossen, welche bereits eine unzureichende Reaktion auf eine Therapie mit TNF-Inhibitoren gezeigt hatten. Auch hier erfolgte eine randomisierte Einteilung in Therapie- und Plazebogruppe (Verhältnis 2:1). Analog zur „BE-OPTIMAL-Studie“ erhielten auch diese Patienten entweder über 52 Wochen Bimekizumab 160 mg alle 4 Wochen subkutan oder bis Woche 16 zum primären Endpunkt Plazebo und dann ebenfalls bis Woche 52 Bimekizumab. 

Wie variiert die Wirkung je nach Ausprägung der Hauterscheinungen?

Beide Studien konnten eine deutliche Überlegenheit von Bimekizumab im Vergleich zu Plazebo nachweisen. 

Auch die Ausprägung der Hauterscheinungen, gemessen durch die Body Surface Area (BSA), wurde in den Studien erfasst. 

Vielversprechende Ergebnisse auch bei den sekundären Endpunkten

Neben dem ACR50 als primären Endpunkt wurden sekundäre Endpunkte wie die Anzahl geschwollener Gelenke untersucht. Hierbei zeigte sich, dass Ziel SJC ≤ 1 (Swollen Joint Count) umso häufiger erreicht wird, je höher die BSA zum Zeitpunkt der Baseline-Messung ist. 

Betrachtet man isoliert die Ausprägung der Hauterscheinungen, erreichten 80% der Patienten unter Bimekizumab einen PASI < 1 (Psoriasis Area Severity Index), unabhängig von der durch die BSA gemessene Krankheitsaktivität zum Zeitpunkt der Baseline-Messung.

Eine symptomfreie Haut (PASI 100) in Kombination mit dem ACR 50 zeigte sich bei circa 50% der Patienten unter Bimekizumab, unabhängig von der BSA zur Baseline-Messung.

Im Vergleich der beiden Studien zeigt sich, dass eine vorangegangene Therapie mit TNF-Inhibitoren keinen negativen Effekt auf die Therapieergebnisse hat. 

Häufigste Nebenwirkung: orale Candidose

Eine der häufigsten beobachteten Nebenwirkungen unter Bimekizumab ist das Auftreten einer Candida-Infektion. Hierbei handelte es sich in den Studien jedoch ausschließlich um milde bis moderate Candidosen, welche nicht systemisch, sondern überwiegend oral auftraten.

Fazit

Mehr Highlights vom EADV finden Sie in unserer Kongressberichterstattung.
 

Quelle:
  1. Effect of high-dose subcutaneous spesolimab on skin manifestations: Results from the pivotal Effisayil 2 trial of flare prevention in generalized pustular psoriasis,
    Prof. Dr. Matthias Augustin (EADV 2023)

  2. Bimekizumab efficacy and safety in patients with active psoriatic arthritis and psoriasis: 52-week results from the BE OPTIMAL and BE COMPLETE phase 3 randomised, placebo-controlled studies, Prof. Dr. Diamant Thaçi (EADV 2023)

  3. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)02303-0/fulltext

  4. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(22)02302-9/fulltext