Prof. Gallo präsentierte auf dem EADV Congress 2025 in einer der Key Lectures faszinierende Erkenntnisse zur Interaktion von Haut, Darm und Gehirn. In seiner Forschung wurden unbekannte Wege aufgezeigt, über die diese Organe kommunizieren, um systemische Erkrankungen zu beeinflussen. So wurde beispielsweise ein Mechanismus beschrieben, durch den das Nebennierenhormon die infektiösen Abwehrfunktionen der Hautzellen verändert. In einer weiteren Studie wurde aufgedeckt, wie eine durch Psoriasis ausgelöste Molekülfreisetzung LDL gefährlicher machen kann, was eine wichtige Verbindung zur Herzgesundheit darstellt.
Die Haut-Gehirn-Darm-Achse gewinnt insbesondere bei Krankheiten wie Psoriasis und Rosacea an Bedeutung, denn Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bei diesen Patienten. Chronischer Stress, der ebenfalls über die Haut-Gehirn-Verbindung auf die Hautinfektionsrate einwirkt, wird immer mehr als Risikofaktor wahrgenommen. Diese Erkenntnisse erlauben es Dermatologen, nun gezielt verbesserte diagnostische Methoden und Therapien zu entwickeln.
Der Zusammenhang zwischen Hauterkrankungen und kardiovaskulären Risiken erhält verstärkte Aufmerksamkeit. Dermatologen sind nun gefordert, diese Wechselwirkungen bei der Patientenvorsorge zu berücksichtigen. Prof. Gallo hebt hervor, wie wichtig es ist, dass Patienten mit Hauterkrankungen auf Herzinfarktrisiken hin untersucht werden. In naher Zukunft könnten quantitative Bluttests dazu beitragen, Risikopatienten präziser zu identifizieren.