Die Ausbildung in der Roboterchirurgie ist gut strukturiert und folgt einem bestimmten modularen Ausbildungsplan.
"Junge Urologen, die vor der Frage stehen, wie sie ihre 6-monatige Lernzeit im Operationssaal nutzen sollen, entscheiden sich heutzutage meist für die Roboterchirurgie."
Dr. Carlo Bravi
Heißt das aber, dass die offene Chirurgie bereits überholt ist?
Natürlich nicht, es gibt immer noch viele Situationen, die einen Wechsel von der robotergestützten zur offenen Chirurgie erforderlich machen können. Außerdem ist die offene Chirurgie oft billiger und kann in jedem chirurgischen Umfeld eingesetzt werden.
"Nur weil wir keine Beweise dafür haben, dass die Robotertechnik schlechter ist, heißt das nicht unbedingt, dass Roboter- und offene Chirurgie gleichwertig sind."
Prof. Shahrokh Shariat aus Wien
Dr. Bravi ist sich auch sicher, dass es bei der Debatte nicht nur um Roboter- oder offene Chirurgie geht. Es ist mehr oder weniger eine Zukunftsdebatte darüber, wie die Urologie aussehen soll. Sie muss sich mit dem Leben und den Erwartungen junger Fachleute sowie mit den neuen Anforderungen in diesem Bereich befassen. Er scheint jedoch davon überzeugt zu sein, dass die offene und die robotergestützte Chirurgie weiterhin nebeneinander bestehen werden.
"Junge Urologen werden auch in Zukunft in beiden Techniken am besten ausgebildet, um für die zukünftigen Anforderungen gerüstet zu sein."
Dr. O'Brien ist urologischer Chirurg am Guy's and St Thomas' Hospital in London, Großbritannien. Er ist auch der vorherige Präsident der BAUS, der British Association of Urological Surgeons.
Dr. Bravi ist Urologe mit Sitz in Gent, Belgien. Eines seiner Hauptinteressen ist die Roboterchirurgie, und er ist auch auf dem Gebiet der Uro-Onkologie tätig.