SGLT2-Inhibitoren reduzieren Herztod-Risiko

In einer Metaanalyse von SGLT2-Inhibitoren bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit erhaltener oder leicht reduzierter Ejektionsfraktion wurde ein geringeres Risiko für kardiovaskulär bedingten Tod und Krankenhauseinweisungen beobachtet.

SGLT2-Inhibition bei leicht reduzierter EF?

Obwohl es starke Hinweise dafür gibt, dass SGLT2-Hemmer zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) verwendet werden sollten, ist noch nicht klar, welche Vorteile Personen mit höheren Auswurffraktionen haben könnten. Im letzten Jahr haben zwei große randomisierte Studien über die Wirksamkeit der SGLT2-Inhibition bei HFpEF/HFmrEF berichtet: DELIVER und EMPEROR-Preserved. Dr. Muthiah Vaduganathan (Brigham and Women's Hospital, Harvard Medical School, Boston, MA, USA) stellte eine vorab festgelegte Metaanalyse vor, die die DELIVER- und EMPEROR-Preserved-Daten kombiniert.1,2 Der primäre Endpunkt für diese Metaanalyse war der Zeitpunkt ab Randomisierung bis zum Auftreten des kardiovaskulär bedingten Todes oder eines Krankenhausaufenthalts wegen Herzinsuffizienz.

Gute Datenverfügbarkeit dank verschiedener Studien

Die Kombination von DELIVER- und EMPEROR-Preserved-Daten (insgesamt n = 12.251) zeigte, dass SGLT2-Inhibitoren das Risiko für kardiovaskulär bedingten Tod oder eine erste Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz (HR 0,80; 95% KI 0,73–0,87) konsistent reduzierten: HR 0,88 ; 95%-KI 0,77–1,00 für kardiovaskulär bedingten Tod und HR 0,74; 95%-KI 0,67–0,83 für einen ersten Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz.

In drei weiteren Studien mit HFrEF-Patienten (insgesamt n = 21.947) reduzierten SGLT2-Inhibitoren das Risiko für einen kardiovaskulär bedingten Tod oder einer Krankenhauseinweisung wegen Herzinsuffizienz zusammengenommen (HR 0,77; 95% KI 0,72–0,82). Aufgeschlüsselt bedeutet dies, die Risiken konnten folgendermaßen gesenkt werden: Kardiovaskulär bedingter Tod (HR 0,87; 95% KI 0,79–0,95), erster Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz (HR 0,72; 95%-KI 0,67–078) und Gesamtmortalität (HR 0,92; 95%-KI 0,86–0,99).

Fazit

Diese Behandlungseffekte für jeden der untersuchten Endpunkte wurden konsistent in beiden Studien zur Herzinsuffizienz mit leicht reduzierter oder erhaltener Ejektionsfraktion und in allen fünf Studien beobachtet. Die Auswirkungen der Behandlung auf den primären Endpunkt waren im Allgemeinen über die 14 untersuchten Untergruppen hinweg konsistent, einschließlich der Stratifizierung nach Ejektionsfraktion. SGLT2-Inhibitoren scheinen auch für diejenigen mit nur leicht reduzierter Auswurffraktion vorteilhaft zu sein.

 

Quelle: Vaduganathan M, et al. A Pre-Specified Meta-Analysis of DELIVER and EMPEROR-Preserved. Hot Line Session 4, ESC Congress 2022, Barcelona, Spain, 26–29 August. Vaduganathan M, et al. Lancet. 2022 Aug 27. doi: 10.1016/S0140-6736(22)01429-5.