Fernmanagement von RA: praktikable Alternative für die ambulante Nachsorge

In Anbetracht des eingeschränkten Zugangs zu medizinischen Einrichtungen aufgrund der aktuellen Pandemie ist das Fernmanagement von Patient:innen zu einem Thema von besonderem Interesse geworden. Das Fernmanagement von RA stellt eine praktikable Alternative für die ambulante Routine-Nachsorge dar.

Mögliche Fernentscheidungen, die sich auf die Medikamenteneinnahme, Selbstbeurteilung oder Therapieänderungen konzentrieren

In Anbetracht des eingeschränkten Zugangs zu medizinischen Einrichtungen aufgrund der aktuellen Pandemie ist das Fernmanagement von Patient:innen zu einem Thema von besonderem Interesse geworden. Das Fernmanagement von rheumatoider Arthritis (RA) stellt eine praktikable Alternative für die ambulante Routine-Nachsorge dar. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung einer prospektiven Längsschnittstudie mit Real-World-Daten unter RA-Patient:innen in Großbritannien.

Dr. Mwidimi Ndosi (University of the West of England, UK) und Kolleg:innen untersuchten, inwieweit Entscheidungen zum Fernmanagement und zur ambulanten Routineüberwachung austauschbar sind. Die für diese Studie ausgewählten Patient:innen (n=72, Durchschnittsalter 57,8 Jahre, 87% Frauen) setzten die übliche Betreuung und klinische Beurteilung fort, je nach Krankheitsaktivität jeden Monat, alle 3 Monate oder alle 6 Monate. Zusätzlich führten sie eine monatliche Selbstbeurteilung zu Hause durch, einschließlich der patient-reported outcome measures (PROMs) und der Selbstbeurteilungsfragebögen patient global assessment (PGA), Arthritis Self-Efficacy Scale (ASES), pain visual analogue scale und fatigue visual analogue scale sowie der selbstberichteten Komponenten joint stiffness und flares (Schübe). 

Fernentscheidungen und praxisübliche ambulante Folgeentscheidungen waren konsistent

Eine unabhängige medizinische Fachkraft hatte Zugang zu den PROMs, Fragebögen und Daten zur Anamnese, zur laufenden Therapie und zu unerwünschten Ereignissen. Klinische Daten, die im Krankenhaus erhoben wurden, wurden nicht zur Verfügung gestellt (Gelenkbeurteilung, Blutüberwachung). Mögliche Fernentscheidungen waren das Hinzufügen oder Entfernen eines Medikaments, Patient:innen zur Nachuntersuchung heranzuziehen oder die Therapie beizubehalten. Fernentscheidungen und übliche ambulante Nachsorgeentscheidungen zeigten bei den 252 durchgeführten Beurteilungen eine gute Übereinstimmung. 

Dieses Ergebnis wurde für allgemeine Änderungen der RA-Therapie (kappa=0,24) und Änderungen der bDMARD-Therapie (kappa=0,23) beobachtet. Die Fragebögen zur Selbsteinschätzung identifizierten 34 Flares und 1 Patient musste die Behandlung aufgrund eines unerwünschten Ereignisses abbrechen. Dies wurde durch die Fern- und Klinikauswertung erkannt. Dr. Ndosi argumentierte, dass zukünftige Studien untersuchen sollten, ob die zusätzliche Überwachung von Bluttests einen Mehrwert für die Entscheidungsfindung aus der Ferne darstellt.

Quelle: Ndosi M, et al. Remote management of rheumatoid arthritis vs routine outpatient follow-up: a prospective, longitudinal real-world study. OP0155, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 June.