Luftverschmutzung kann schlechteres Ansprechen auf biologische Behandlung bei rheumatischen Erkrankungen voraussagen

Ein schlechtes Ansprechen auf biologische krankheitsmodifizierende Antirheumatika (bDMARDs) bei Patient:innen mit chronisch entzündlicher Arthritis (CIA) ist mit der Luftverschmutzung in der Umwelt verbunden. Dies war das Hauptergebnis einer Case-Crossover-Studie.

Direkter Zusammenhang zwischen Umweltluftverschmutzung und schlechten Ansprechen auf bDMARDs

Ein schlechtes Ansprechen auf biologische krankheitsmodifizierende Antirheumatika (bDMARDs) bei Patient:innen mit chronisch entzündlicher Arthritis (CIA) ist mit der Luftverschmutzung in der Umwelt verbunden. Dies war das Hauptergebnis einer Case-Crossover-Studie unter italienischen CIA-Patient:innen und ergänzt die zunehmende Evidenz, dass Luftverschmutzung ein relevanter Faktor bei rheumatischen Erkrankungen ist.

Für diese Studie wurden Daten aus dem Register für biologische Therapien der Universität von Verona gesammelt. Untersucht wurden tägliche Luftverschmutzungsdaten (2013-2018) der Region Verona und Daten zu CIA-Patient:innen innerhalb dieser Region. In die Fall-Crossover-Analyse wurden Patient:innen eingeschlossen, die eine stabile Periode von ≥6 Monaten bDMARD-Therapie mit ≥1 Auftreten niedriger Krankheitsaktivität sowie einen Behandlungswechsel oder -tausch (Krankheitsschub) aufgrund von Medikamentenunwirksamkeit erlebt hatten (n=280). Patient:innen, die aufgrund von unerwünschten Ereignissen oder Medikamentenunverträglichkeit die bDMARDs wechselten oder austauschten, wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen. 

Die Luftverschmutzungskonzentrationen der 60-Tage-Perioden vor dem Auftreten der niedrigen Krankheitsaktivität und dem Auftreten des Krankheitsschubs wurden verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Luftverschmutzungskonzentrationen vor dem Krankheitsschub im Vergleich zur Periode mit niedriger Krankheitsaktivität signifikant höher waren. Darüber hinaus zeigten die ROC-Kurven (Receiver Operating Characteristics-Kurven), dass die Kombination aus niedriger Krankheitsaktivität und Luftverschmutzung ein besserer Prädiktor für einen Therapiewechsel oder -tausch war als niedrige Krankheitsaktivität allein. 

Dr. Giovanni Adami (Universität Verona, Italien) betonte, dass diese Ergebnisse einen direkten Zusammenhang zwischen Umweltluftverschmutzung und einem schlechten Ansprechen auf bDMARDs bei CIA-Patient:innen zeigen. "Die ROC-Kurven zeigen, dass die Luftverschmutzung ein unabhängiger Prädiktor für das Ansprechen auf bDMARDs ist. Bei der Betrachtung von 100 bDMARD-Therapiewechsel oder -täuschen können etwa 5 davon auf den alleinigen Effekt der Luftverschmutzung zurückgeführt werden."

Quelle: Adami G, et al. Air pollution is a predictor of poor response to biological therapies in chronic inflammatory arthritides. POS0644, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 Juni.